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Ein Sommerabend auf der Kiezstraße; Bild: Peter Falter
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Kommentar
Nur ein Aufkleber?
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Ein Handwerker parkt im Möckernkiez einen Jeep mit dem Aufkleber: "Where we go one we go all". Das ist der Schlachtruf von QAnon, einer der widerlichsten militanten, rechten Gruppen der USA. Eine Anwohnerin alarmiert die Gremien, schnell ist mensch sich einig: "NAZIS RAUS" (so ein Kreidegraffiti auf der Kiezstraße). Eine Woche darauf ist der Jeep wieder da - ohne Aufkleber. Na bitte, alles wieder gut im Möckernkiez. Zur gleichen Zeit berichten Nachbar*innen, dass an den Info-Brettern in ihren Häusern Aufrufe der so genannten Corona-Verschwörungsdemos hängen. Auch aus dem Möckernkiez gehen Bewohner*innen regelmäßig zu deren Demos. Sie laufen Seit' an Seit' mit den deutschen Sympathisant*innen von QAnon und anderen Gruppen aus dem rechten Spektrum, hören sich die mehr oder weniger deutlichen antisemitischen, rassistischen und antidemokratischen Reden an. Nein, das sind wohl keine Nazis. Die Motive und Gesinnungslagen sind vielfältig. Aber sie laufen mit, widersprechen nicht, rufen nicht "Aufhören", wenn wieder mal eine antisemitische Weltverschwörungstirade von der Bühne kommt, greifen nicht ein, wenn Journalist*innen beleidigt oder angegriffen werden. "Rechtsoffen" ist wohl der Fachbegriff für diese Haltung. Rechtsoffen heißt: Die klare Kante nach rechts, diese auf den Erfahrungen mit dem deutschen Faschismus gewachsene Haltung, wird geschliffen und aufgeweicht. Die Rechte weiß das zu nutzen. Positionen, die vor zehn Jahren als rechtsextrem galten, sind heute „Mainstream“ und werden in vielen Kreisen unwidersprochen hingenommen. Die Verantwortung dafür haben nicht nur die
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Neonazis, die kommen nur soweit, wie man sie lässt. Auch nicht nur "die Politik", die viel zu häufig auf dem rechten Auge blind ist. Verantwortung haben auch die Mitläufer*innen, diejenigen, die Rechte Parolen auf den Demos dulden, die antisemitische Anspielungen nicht wahrhaben wollen, die meinen, das alles wird man doch noch sagen dürfen. Ein NAZI-Aufkleber ist im Möckernkiez verschwunden. Gut so. Aber der Acker, auf dem der wuchs, ist fruchtbarer denn je. Jede Querdenker-Coronaverschwörungs-Maske-Nein-Impfgegner-Aluhut-Demo, auf der gemeinsame Sache mit dem schillernden Nazispektrum gemacht wird, bringt denen neuen Dünger. Hier Antworten zu finden, bleibt eine Herausforderung - im Möckernkiez und auch anderswo.
Text: Die Redaktion; Bild: privat
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Wir machen unsere Umwelt!
Möckernkiez-Klima-Fest
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Am 19.9. wollen wir unser Sommerfest im Möckernkiez feiern – diesmal aufgrund der aktuellen Situation etwas anders. Das Motto des diesjährigen Festes ist: Gemeinsam fürs Klima. Die Klima-Initiative im Möckernkiez wird dazu 5 Themeninseln mit Aktionen und Informationen zu klima- bzw. nachhaltigkeitsrelevanten Themen für Groß und Klein kreativ gestalten. Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung planen wir ein kleineres Fest - mit Abstandsregelungen. Wir werden auf ein Essensangebot verzichten, verkaufen nur Getränke und verteilen Eis an die Kinder. Es wird keine feste Bühne aufgestellt, die Angebote, Aktionen und die Musikauftritte werden über die gesamte Kiezstrasse verteilt, damit die Abstandsregelungen eingehalten werden können. Das Programm geben wir kurzfristig bekannt. Beginn ist um 15 Uhr; Ende gegen 20 Uhr.
Text: Vorbereitungsgruppe Sommerfest; Bild: AK
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GWÖ-Auditor über Möckernkiez:
Viel Licht und ein paar Schatten
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Wie berichtet, wird die Genossenschaft demnächst eine Bilanz nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) vorlegen. Die Bilanz wird durch ein externes Gutachten zertifiziert. Darum besuchte Bernhard Oberrauch Ende Juli zwei Tage den Möckernkiez: Er ist GWÖ-Auditor und arbeitet als Architekt in Bozen.
Was war das erste, was Sie wahrgenommen haben, als Sie den Möckernkiez betraten? Oberrauch: Die Autofreiheit. Kinder spielen Fußball, Ältere gehen ohne Angst spazieren, man trifft sich - Raum für Menschen und nicht für Autos. Das ist für mich das Ideal, ich hoffe, es strahlt in die Nachbarschaft aus.
Und der zweite Eindruck? Oberrauch: Wenn ich ein Projekt besuche, rede ich immer mit möglichst Vielen, um mir ein realistisches Bild zu machen. Beeindruckt hat mich der Umgang mit Kindern. Wie versucht wird, Lösungen zu finden, die auch die Bedürfnisse der Kinder ernst nehmen, ist toll. Überhaupt kann der Möckernkiez mit den Beteiligungsgremien, in denen ein Interessenausgleich stattfindet, für viele ein Vorbild sein.
Werden sich in Ihrem Bericht auch kritische Anmerkungen finden? Oberrauch: Es gibt zu wenig Wissen über die Lieferanten. Wie gemeinwohlorientiert Zulieferer arbeiten, ist entscheidend auch für die eigene Bilanz. Unklarheiten gibt es auch bei den Gebäuden - so gibt es große Differenzen zwischen den Energiezertifikaten und dem tatsächlichen Verbrauch. Mein Bericht wird solche Defizite benennen und Anregungen geben, wie dies verbessert werden kann. Genau das ist ja Aufgabe einer Gemeinwohlbilanz: Festzustellen, wo stehe ich, was gibt es für Verbesserungsmöglichkeiten und welche Schritte kann ich gehen.
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Bernhard Oberrauch
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Wie geht es nach Vorlage des Berichts weiter? Oberrauch: Die Bilanz wird veröffentlicht und muss breit diskutiert werden. Nicht alle wissen, dass es sie gibt und was drinsteht. Ich würde auch die Nachbarschaft einbeziehen um zu erfahren, was sie für Verbesserungsmöglichkeiten sieht. Ganz wichtig ist, das Wissen mit anderen Wohnungsgenossenschaften zu teilen. In Vielem ist der Möckernkiez Vorreiter, der andere motivieren kann, auch über den eigenen Beitrag zum Gemeinwohl nachzudenken.
Text: GP; Bild: privat
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„Gemeinsam fürs grüne Gleisdreieck“
Bürgerinitiative gegen Lärm und Müll im Park
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Innerhalb weniger Wochen haben rund 1300 Menschen, die am Gleisdreieckpark wohnen, einen Aufruf unterschrieben, der von den Behörden verlangt, aktiver gegen nächtlichen Partylärm und gegen die zunehmenden Müllmengen im Park vorzugehen. Inzwischen hat sich die Bürgerinitiative „Gemeinsam fürs grüne Gleisdreieck“ gegründet, die Mitte August einen Katalog von Forderungen an eine große Verteilerliste losgeschickt hat. Adressaten sind unter anderem die Bezirke, die Senatsumweltverwaltung, der Parkbetreiber „Grün Berlin“, die Fraktionen der Bezirksparlamente, die zuständige Polizeidirektion und der Nutzer*innenbeirat des Parks. Die Verantwortlichen sollen dafür sorgen, bis Ende September das Berliner Grünanlagengesetz und das Landes-Immissionsschutzgesetz sofort und dauerhaft durchzusetzen. Außerdem solle noch im September eine Kampagne zum Thema „Respekt, Rücksicht, Reinhaltung“ gestartet werden, die sich direkt an alle Besucher*innen des Parks richten soll. Ziel sei es, Müll, Lärm und Vandalismus von Beginn an zu vermeiden, statt nachträglich Schäden zu beseitigen. Während die Kosten dafür in den vergangenen Jahren bei 230.000 EUR lagen, rechnet Grün Berlin für 2020 mit 330.000 EUR, also 100.000 EUR mehr. Bis zum Frühjahr 2021 soll es einen „Runden Tisch“ mit allen zuständigen Behörden, der Polizei und den Nutzer*innengruppen geben, der über weitere Maßnahmen berät. Dazu zählt die Bürgerinitiative unter anderem auch mehr und gut ausgeschilderte Toilettenanlagen sowie ein Konzept zur Lenkung der Verkehrsströme im Park, weil sich Radfahrer*innen und Fußgänger*innen die Wege teilen, was schon häufiger zu Unfällen geführt hat. Erste Verbesserungen sind schon angeschoben: Die Polizei hat ihre Präsenz im Park verstärkt, das Ordungsamt ist bis zu zweimal wöchentlich zu verschiedenen Zeiten im Park unterwegs, die Einsatzschichten der Parkaufsicht wurden verlängert und Müllbehälter in Grünanlagen werden jetzt sechsmal wöchentlich geleert (2018 gab es nur drei Leerungen in der Woche). Und auch ein eher symbolisches Projekt ist seit kurzem im Park zu sehen: auf einer Freifläche wurde ein überdimensionierter Kronkorken installiert, auf dem die Besucher*innen aufgefordert werden, die Verschlüsse ihrer Flaschen in den Müllbehältern zu entsorgen. Allerdings ist der nächste kleine Mülleimer weit von diesem Kunstwerk entfernt. Nicht so schnell umzusetzen dürfte die Forderung nach zusätzlichen Polizeibeamten oder nach mehr Kompetenzen für die Parkaufsicht sein. Dazu müsse Personal geschult werden, auch gebe es juristische Graubereiche, die noch geklärt
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werden müssten. Noch besteht nicht einmal Einigkeit darüber, wer überhaupt das Hausrecht im Park ausübt. „Grün Berlin“ verweist auf das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Das erklärt sich aber für nicht zuständig und sieht die Verantwortung bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Was immer zwischen den Behörden hin- und hergeschoben und vielleicht im nächsten Jahr entschieden wird: bringt das die jungen Partygänger*innen dazu, mehr
Rücksicht auf die lärmgeplagten Anwohner*innen zu nehmen und keinen Müll mehr anzuhäufen? Den Feiernden werden auch in Coronazeiten keine Ersatzflächen angeboten, die weit genug von Wohngebieten entfernt und gut mit Mülltonnen und Toiletten ausgestattet sind. Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann sieht solche Alternativen nirgends in Kreuzberg oder Friedrichshain.
Text und Bild: RB
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Neulich hat meine 7-jährige Enkeltochter Maila bei mir übernachtet. Als sie morgens auf den Balkon ging, sah sie die vermüllten Wiesen im Park. Sie war sehr empört, dass Leute so einen Dreck hinterlassen. Sie bat mich um Handschuhe und eine Tüte und zog alleine los, um den Müll aufzusammeln. Später half ich ihr dabei. Sie hat die große Wiese vor unseren Häusern G 01N und G 10 im Gleisdreieckpark vollständig gesäubert. Eine Tüte reichte nicht und ich musste noch zwei weitere holen. Die Flaschen waren so zahlreich, die konnten wir gar nicht alle wegschaffen. Wir sammelten sie an einer Stelle auf der Wiese. An diesem Morgen war noch niemand von der Parkpflege da, die ja jeden Morgen den Müll schon sehr früh beseitigen.
Text und Bild: Ingrid, G 10
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Soziale Vielfalt und Ökologie in der Möckernkiez eG
Hilft da öffentliche Förderung?
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Um erste Überlegungen für ein neues Möckernkiez-Projekt anzureichern, luden die Initiative „Soziale Vielfalt“ und mehrere AGs im Juli die zuständigen Senatsbehörden ein. In Anwesenheit von Vorstand und Aufsichtsrat wurde besprochen, wie soziale und ökologische Ziele durch öffentliche Förderung für Bau und Grundstück ermöglicht werden können. Heute vergibt Berlin seine verbliebenen Grundstücke nur noch im Erbbaurecht auf der Basis von sogenannten Konzeptverfahren. Eine Jury stellt sicher, dass die für den Wettbewerb ausgeschriebenen Kriterien erfüllt sind, etwa Anteil an Sozialwohnungen, Barrierefreiheit, ökologische Qualitäten und künstlerische Nutzung. Die im Konzept angebotenen Erbbauzinsen spielen eine nachrangige Rolle. Sie können deshalb sehr niedrig ausfallen und werden für die Vertragsdauer von 90 Jahren garantiert. Außerdem fördert der Senat den genossenschaftlichen Bau von Sozialwohnungen durch zinsgünstige Kredite und teilweise Zuschüsse in Verbindung mit Mietpreis- und Belegungsbindungen. Bei Bedarf kann außerdem das Eigenkapital von Genossenschaften durch zusätzliche Darlehen verstärkt werden. Im Rahmen der Neubauförderung werden weitere Zuschüsse gewährt, so beispielsweise für nachhaltiges Bauen sowie für architektonische oder städtebaulich bedingte Mehrkosten. Einkommensschwache Haushalte können bei der Investitionsbank Berlin einen Kredit zum Erwerb von genossenschaftlichen Geschäftsanteilen beantragen, der am Ende teilweise erlassen wird. Es liegt jetzt an den Verantwortlichen im Möckernkiez, wie sie die Senatsförderung bei einem möglichen Neubauprojekt in Anspruch nehmen wollen. Die verbindlichen öffentlichen Bedingungen stehen hier.
Text: Johann Behrens; Bild TF
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Tiny Farms
Gemüse aus dem und für den Möckernkiez
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Seit Anfang des Jahres betreiben wir, Tobias & Jacob, eine Bio-Gärtnerei in Buchholz Steinhöfel. Schon länger beschäftigen wir uns politisch mit der Ernährungs- und Agrarwende: Wie können wir uns nachhaltiger ernähren, wie mehr regionale Produkte auf die Teller bekommen, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft ermöglichen, wie Produzent*innen und Konsument*innen enger zusammenbringen und faire und regionale Wertschöpfungsketten etablieren? Im Sommer 2019 begannen wir, diese Fragen praktisch anzugehen. Daraus ist "Tiny Farms" entstanden, ein Unternehmen zur Produktion von bioregionalem Gemüse für Berlin, aber auch zur Entwicklung zukunftsfähiger landwirtschaftlicher Produktionskonzepte. Auf einem halben Hektar lässt sich Gemüse weitgehend ohne klimaschädliche Treibhausgasemissionen, ohne unnötige Bodenverdichtung durch große Maschinen, ohne Investitionen in industrieartige Produktionsmittel, dafür mit abwechslungsreicher, sinnstiftender Handarbeit, fairen Arbeitsbedingungen und positiver ökologischer Wirkung produzieren. Verknüpft man die einzelnen Einheiten – die Tiny Farms – organisatorisch zu einer großen Einheit, können Aufgaben wie Vertrieb, Administration, Logistik usw. gemeinsam erledigt werden und es bleibt den Farmern mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben. Wir handeln nach dem Motto: „Let’s replace mass production by production of the mass.“
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Der Acker der ersten Tiny Farm ist bestellt, Kisten mit bioregionalem Gemüse finden ihren Weg nach Berlin und Kontakte mit Unterstützer*innen und Politik sind geknüpft. Wir sind begeistert über die tolle Unterstützung aus dem Kiez, insbesondere von unseren „Marktfrauen und -männern“ und euch als Kund*innen. Selbstverständlich seid ihr eingeladen, die erste Tiny Farm in Buchholz zu besuchen, uns anzusprechen oder zu schreiben und eure Ideen und Wünsche einzubringen www.tinyfarms.de. Wir freuen uns, euch weiterhin mit Salat, Kohl, Tomate, Gurke, Zucchini, Paprika, Aubergine, Kohlrabi, Brokkoli, Fenchel, Sellerie, Möhren und Kräutern zu versorgen und im nächsten Jahr die Zusammenarbeit und Vielfallt auszubauen.
Verkauf jeweils dienstags und freitags von 17 bis 18 Uhr auf dem Kiezplatz.
Text und Bilder: Tiny Farms
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Verein in Gründung
Gemeinschaftsgrab Möckernkiez
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Seit einigen Monaten beschäftigt sich eine Initiativgruppe mit dem Gedanken, eine gemeinschaftliche Grabfläche für interessierte Mitglieder der Möckernkiez Genossenschaft, deren Freund*innen und Familie reservieren zu lassen. Wir haben uns den Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Großgörschenstraße 12-14 ausgesucht und Kontakt mit der Friedhofsverwaltung und dem Verein Efeu e.V. aufgenommen. Uns wurden zwei Urnenfelder und ein Feld für Sarg- und Urnenbestattungen (siehe Fotos) angeboten und vorläufig reserviert. Um mit der Friedhofsverwaltung Verträge schließen zu können, bedarf es der Gründung eines Vereins, für den wir zurzeit eine Satzung erarbeiten. Kostenvoranschläge liegen uns inzwischen vor. In einem weiteren Schritt sollen wir über eine dudle-Abfrage von Euch erfahren, welche Grabstätte favorisiert wird. An diesem Projekt Interessierte, die noch nicht mit uns im Kontakt sind, können sich bei anitaleisge@web.de melden. Gemeinsame Besichtigungen der Grabflächen bieten wir gern an.
Text: A.L., H.K.; Bilder: H.K.
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Gleisdreieck in Zahlen
On the sunny side of the street
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Überdurchschnittlich viele junge, gutsituierte Bewohner*innen, wenig Emissionsbelastung und mit sozialer Infrastruktur gut versorgt. Das sind die Kerndaten des Planungsraums Gleisdreieck, wie sie jetzt auf einer übersichtlichen Internetseite des Bezirks dargestellt werden. Basis der Daten sind die sogenannten Bezirksregionsprofile, mit denen in Berlin seit 2017 die soziale und demografische Situation der Kieze entlang einiger Kerndaten erfasst wird. Der Planungsraum (PLR) Gleisdreieck umfasst den Park mit den anliegenden Bebauungen. Der PLR, schreibt der Bezirk, hat in den letzten Jahren einen großen Wandel vollzogen. War er früher geprägt durch Industrie und Gewerbe, sind jetzt Parks und Wohnviertel entstanden (Flottwellstraße, Möckernkiez), was viele junge Familien angezogen hat. Die Bevölkerung ist in den letzten 5 Jahren von 273 auf 1.860 Personen gestiegen (Stand: 31.12.2019). Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sank von ca. 51 % in 2017 auf 39 % in 2019 (Vergleich Askanischer Platz: 71%). Und nur 4,5 % der Bewohner*innen leben in Bedarfsgemeinschaften mit SGB II-Bezug (Durchschnitt Fr-Kreuzberg: 19 %). Die soziale und gesundheitliche Situation der Schulanfänger*innen weisen weit überdurchschnittliche Werte auf. Die Lärm-, Luft- sowie thermische Belastung ist (bis auf die Durchgangsstraßen am Rande des PLR) gering. Auf jede Bewohner*in kommen statistisch 290 qm Grünfläche (Bezirksdurchschnitt: 7,3). Alle Daten zu den Planungsregionen sind hier übersichtlich zusammengestellt.
Text und Bild: GP
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Wegen Corona
Hornstraßenfest diesmal anders
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Auch in Zeiten der Pandemie ist es dem Kiezbündnis am Kreuzberg gelungen, ein attraktives Programm für die diesjährige Kiezwoche auf die Beine zu stellen (siehe Bild und hier https://www.kiez-am-kreuzberg.de/). Der Möckernkiez-Verein unterstützt das Vorhaben wie in vergangenen Jahren finanziell und durch vielfältige Mitarbeit. Am Freitag, 4. September, 19 Uhr, findet die Möckernkiez-Veranstaltung auf dem Kiezplatz statt (siehe unten). Zum Abschluss der Woche treffen sich Alle am Samstag, 5. September, 16 Uhr, auf dem Dragonerareal vor dem Kiezraum. Gefeiert wird mit mitgebrachten Getränken unter Wahrung der Corona-Auflagen.
Text: TF; Bild: Kiezbündnis am Kreuzberg: .
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Protestpicknick
Verkehrsberuhigung der Katzbachstraße
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Eine Anwohner*inneninitiative fordert seit über einem Jahr eine Verkehrsberuhigung der Katzbachstraße. Da das hohe Verkehrsaufkommen in der Katzbachstraße auch Auswirkungen auf die Yorckstraße und Möckernstraße hat, sind auch der Möckernkiez und besonders die zur Straße wohnenden Mitglieder von dem Durchgangsverkehr betroffen. Daher unterstützt die Klima-Initiative im Möckernkiez die Forderungen der Anwohner*innen der Katzbachstraße. Am 22. September findet von 16.30-18.00 Uhr das dritte Protestpicknick auf der Kreuzung Katzbachstraße/Monumentenstraße statt. Gemeinsam mit den Netzwerken „Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg“ und „Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ (lokale Ableger von Changing Cities) und dem ADFC Berlin wird eine Fahrradstraße sowie ein Lkw-Durchfahrtsverbot gefordert. Ziel ist es mehr Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende zu schaffen sowie die Lärm- und Immissionsbelastung für die Anwohner*innen zu verringern.
Text und Bild: Jakob Gemassmer
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Film zur Geschichte der Hornklause
Koloniale Spuren in unserem Kiez
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Im Rahmen der jährlichen Kiezwoche organisiert die AG Kreuzberger Nachbarschaft eine Informationsveranstaltung über koloniale Spuren in unserem Kiez. Im Mittelpunkt steht der
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Dokumentarfilm von Helma Sanders-Brahms "Ein Schwarzer in der Traumfabrik" aus dem Jahr 1994. Gezeigt wird ein Porträt des früheren Wirts der Hornklause (heutiges Carabao), der als Junge im deutschen Kino der 1930-er Jahre rassistisch festgeschriebene Rollenklischees erfüllte. Der Großvater von Werner Egiomue kam aus der deutschen Kolonie Kamerun ins kaiserliche Berlin, wo er heiratete. Unter dem Nationalsozialismus darf sein 1925 geborener Enkel sogar in die Hitlerjugend eintreten – allerdings nur bis zu den Olympischen Spielen 1936. Zur Einführung werden Orte mit kolonialem Bezug in unserem Kiez dargestellt, beispielsweise die Sarotti-Fabrik am Mehringdamm. Termin: 4. September, 19 Uhr, auf dem Kiezplatz
Text und Bild: TF
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Sommerkonzert VI
Die Kunst der Pause
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Das Saxophonquartett „Die Kunst der Pause" wurde vor ca. 30 Jahren gegründet und spielt noch heute (fast) in der Originalbesetzung. Die vier Musiker*innen gingen zusammen einen weiten Weg durch unterschiedliche musikalische Landschaften und schöpften dabei aus diversen Erfahrungsquellen. Zu nennen wären Mitwirken in große und kleine Bands, Ensembles aus den Bereichen Klassik, Jazz, Rock, Marching Band und klassische japanischer Musik. Im Zentrum des Schaffens stand immer die Suche nach einem guten Sound und Freude an Stücken, die in dieser Besetzung überzeugten. So entstand ein Programm, das aus Lieblingsstücken besteht. Die musikalische Arbeit gipfelte 2017 im Gewinn des ersten Klassikslam des RBB Kulturradio, einem Publikumspreis im Rahmen eines Konzertes verschiedener Ensembles. Es spielen: Antje Jeckstädt, Dietmar Herriger, Martin Schuster, Uli Seitz.
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Das Konzert beginnt am Sonntag, den 6. September um 16 Uhr auf dem Kiezplatz
Text: “Die Kunst der Pause", Bild: Dietmar Herriger
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Sommerkonzert VII
MA – Trio
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Der japanische Begriff MA bedeutet je nach Kontext Zwischenraum, Zwischenzeit, Pause, Distanz. MA bedeutet auf Ungarisch: heute, zurzeit. Die Klangräume vom MA entstehen im Raum zwischen traditionellen Honkyoku für Zen-Shakuhachi, Improvisation und eigenen Kompositionen. Mitreißende Grooves aus aller Welt mischen sich mit dem Ruf der Bambusflöte aus dem Fernen Osten. In die schwebenden Klänge des Hang weben sich warme Bassklarinettenmelodien. Das freie Spiel mit bekannten und unbekannten Stimmungen, Elementen aus Jazz, Minimal-Music und Worldmusic, das alles zusammen erschafft den Klangraum für die Fantasie und Imagination der Zuhörer*innen. MA sind Dietmar Herriger: Shakuhachi, Flöte, Bassklarinette. Tivadar Nemesi: Hang, Basskalimbaphon, Padouk. Alexander Skoczowsky: Perkussion. Es beginnt am Sonntag, den 13. September um 16 Uhr auf dem Kiezplatz
Text: MA; Bild: Dietmar Herriger
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Filmvorführung
“Pompeii” von Pink Floyd
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Dieter Wettig zeigt um am 14. September um 18:00 Uhr im Forum “Pompeii” von Pink Floyd: https://moeckernkiez-ev.de/kieznetz/?rsv=read&id=1595913246723.
Bild: CD
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Filmvorführung
Die Geschichte des Anhalter Bahnhofs
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Kathedrale der Baukunst, Tor des Südens, Ort der Deportation - all das war der Anhalter Bahnhof, dessen Relikte auch heute noch den Gleisdreieck-Park prägen. Die Möckernkiez-Projektgruppe "Gleis 1" will diese Geschichte wieder sichtbar machen. Am 18. September 2020 ab 19 Uhr 30 zeigt sie den Film "Der Anhalter Bahnhof" aus der RBB-Reihe "Geheimnisvolle Orte". In der anschließenden Diskussion soll es auch um die Errichtung eines Gedenkortes im Gleisdreieckpark gehen. Das Treffen findet statt auf der Dachterrasse von G04. Vorherige Anmeldung (nopeters@posteo.de) ist aus Kapazitätsgründen erforderlich. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung verschoben.
Text: Norbert Peters; Bild: CD
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Open House
Einladung in die Alten-WG im Möckernkiez
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„Ist gemeinschaftliches Wohnen im Alter ein Erfolgsmodell für die Zukunft?“ Diese Frage stellte uns Arndt Breitfeld in seiner RBB-Sendereihe „Unser Leben“ (https://www.rbb-online.de/unserleben/). Die Redaktion wollte wissen, wie es uns in der Alten-WG im Möckernkiez geht – ein Jahr nachdem schon mal über uns berichtet wurde. Wir haben überzeugt geantwortet: JA – auch wenn wir nicht glauben, dass alle im Alter so leben sollen wie wir. Wir sind nur sehr zufrieden mit unserer Lebensform. Gleichzeitig erleben wir, dass kaum passende Cluster-Wohnungen gebaut und angeboten werden und dass viele befürchten, in einer Gemeinschaft auf zu viel verzichten zu müssen ( www.lebendigaltern.de). Im Gegenteil – es bleibt genug Platz für Privates und der Alltag wird anregend. Wir wollen am Sonntag, dem 20. September, alle einladen, die
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neugierig auf unsere WG sind. Wir öffnen unsere Türen von 14.00 bis17.00, Yorckstr. 26, Eingang 3.Stock – Ausgang 4. Stock. Es gibt Kaffee und Kuchen – dabei dürft ihr dann eure Masken abnehmen.
Text: Ulrike Arnold; Bild: GP
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Sommerkonzert VIII
TRIO SALAMA – Ohne Weite keine Nähe
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Heartbeat – Songs vom Trio Salama sind selbst arrangierte Songs aus unterschiedlichen Genres. Alle Songs unserer musikalischen Reise sind Sehnsuchtsorte, Heimatorte, Reiseorte, oder solche zum Verweilen. Egal ob Berge, Spree, Hängematte, Himmel oder Hölle, weit weg in Havanna oder mit Heimweh im Herzen: Orte, die wir musikalisch besuchen. Dabei schrecken wir auch nicht vor Mehrsprachigkeit zurück. Gitarren, Bass-Ukulele, Cajon, Mandoline und Satzgesang geben den Songs ein neues Outfit und machen einen Schlenker weg vom Alltag möglich. Im Trio Salama spielen Uwe Eisenhuth, Manuela Czyborra und Alexander Munsterkötter. Wir kennen uns schon lange aus dem Chor „Die Taktlosen“ und freuen uns darauf, Euch mit unserem Programm mitzunehmen. Es beginnt am Samstag, den 26. September um 16 Uhr auf dem Kiezplatz.
Text: Trio Salama, Bild: Bettina Eisenhuth
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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 20. September 2020
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Die Veranstaltungsorte Möca und Forum befinden sich im Treffpunkt, auf dem Kiezplatz, Möckernkiez 2, 10963 Berlin.
Der Werkraum ist in unmittelbarer Nachbarschaft vom Treffpunkt, gleich neben der Packstation.
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