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Die Newsletter-Redaktion verabschiedet sich
Time To Say Goodbye
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Das ist leider der letzte Newsletter des Möckernkiez-Vereins. Wir mussten uns schweren Herzens entscheiden, nach 52 Ausgaben Schluss zu machen. Um weiter jeden Monat einen gehaltvollen und informativen Newsletter herauszubringen, hätten wir Verstärkung gebraucht. Einige Redaktionsmitglieder, die von Anfang an dabei waren, mussten aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen aufhören oder haben sich anderweitig im Möckernkiez engagiert. Unsere hier mehrfach veröffentlichten Rufe nach Verstärkung sind zwar nicht gänzlich ungehört geblieben, aber es hat leider nicht gereicht, um die Verluste aufzufangen.
Unser Anspruch war immer, einerseits abzubilden, was den Möckernkiez ausmacht, aber auch zu hinterfragen und interessante Themen aufzuspüren und mit journalistischer Gründlichkeit zu recherchieren. Wir haben uns bemüht, allen, die sich im Möckernkiez engagieren, eine Plattform zu bieten, aber oft war es nicht einfach, die verschiedenen Arbeitsgruppen und Initiativen zu bewegen, über ihre Aktivitäten zu berichten. Und wir wollten immer einen Newsletter verschicken, der optisch ansprechend und übersichtlich gestaltet ist, was aber mit einigem technischen Aufwand verbunden ist.
Es gibt viele andere Möglichkeiten, sich über das Geschehen im Möckernkiez zu informieren. Im Lauf der nächsten Monate soll die Website des Möckernkiez e.V. attraktiver und aktueller werden und noch stärker über das vielfältige Angebot an Veranstaltungen informieren. Zudem bleibt die Litfaßsäule stehen und weiterhin werden Flyer und Plakate in den Häusern verteilt. Und schon länger gibt es die Seite "moeckernkiez.org", die von einigen Nachbar:innen aus dem Kiez betrieben wird. Zu hoffen wäre, dass das Intranet des Möckernkiez noch stärker genutzt wird. Und wer weiß? Vielleicht finden sich doch noch andere, die den Newsletter auf ihre Weise ganz neu starten.
Der Abschied ist für uns nicht leicht. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die unsere Arbeit unterstützt und kritisch begleitet haben. Wir danken dem Vereinsvorstand, der immer hinter uns stand, und den ehemaligen Mitgliedern der Redaktion, die sich mit großem Engagement an der Entwicklung des Newsletters beteiligt haben.
Und wie heißt der Satz, der manchmal bei Trennungen und Verabschiedungen zu hören ist?
Lasst uns Freunde bleiben...
Die Redaktion
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Gemeinsam kochen und genießen
Wer möchte bei uns einsteigen?
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Vielleicht ist es schon bekannt: Die GbR „Gemeinsam-Kochen-WG im Möckernkiez“ Nr. 14 sucht ab sofort ein neues Mitglied. Einmal in der Woche, manchmal auch zwischendurch, kommt Leben in das Studio im Erdgeschoss vom Haus G 11: Dann trifft sich die Gruppe zum Frühstück, Brunch oder Abendessen, oder auch mal zum Kaffee und Kuchen. „Am 23. Mai 2018 haben vier Frauen – Gabi, Ilona, Christine und ich – unser Projekt eingeweiht“, erinnert sich Bettina. „Noch im selben Jahr kam Dieter dazu, 2019 schließlich Eva. Seither sind alle sechs Plätze am WG-Tisch besetzt gewesen.“ Seit Januar 2023 ist wieder ein Platz vakant, denn zum Jahresende 2022 ist Gabi aus der WG ausgeschieden. „Wir hoffen aber, dass Gabi immer wieder mal bei uns zu Gast sein wird.“
Das Projekt war Gabis Idee, für die sie kurz nach dem Start der Möckernkiez-Initiative zu werben begann. „Dafür konnte sie damals etwa 20 Frauen gewinnen“, erzählt Ilona. „Bis auf Bettina und ich sind alle wieder abgesprungen.“
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Aber Gabi hat sich beim damaligen Vorstand für einen WG-Raum eingesetzt – mit Erfolg. 2017 erhielt die WG ihren Dauernutzungsvertrag, 2020 gaben wir uns die Rechtsform einer GbR, die seither als Vertragspartner der Genossenschaft fungiert. Als GbR hat sich die WG auch eine Satzung gegeben, in der geregelt ist, dass jedes Mitglied Geschäftsanteile von rund 3.000 Euro bezahlt und sich an den laufenden Nutzungsgebühren – rund 58 Euro pro Monat – beteiligt. Für uns Wichtiges ist in der Präambel formuliert: Neben dem gemeinsamen Kochen und Essen gehören dazu der Austausch über alles, was uns bewegt, das gegenseitige Helfen oder die Bereitschaft, bei Konflikten zu deren Lösung beizutragen. Festgehalten ist ebenso, dass wir vegetarisch/vegan kochen und möglichst Bioprodukte aus der Region verwenden.
Und was sollte der oder die Neue „mitbringen“? „Ich wünsche mir eine jüngere, berufstätige Person“, so Bettina, „denn als noch Arbeitende muss ich mich anders ‚takten‘ als die anderen in der Gruppe.“ Dieter als Mann in der WG hätte gern ein weiteres männliches Mitglied. Uns allen wäre natürlich wichtig, dass die/der Neue mit Liebe kocht und Tafelfreuden zu genießen weiß. Sicher, nicht alle Wünsche lassen sich erfüllen. Ausschlaggebend wird letztlich sein, ob die „Chemie“ stimmt und wir gut zusammenpassen.
Interessiert? Dann melde dich bis Ende Februar 2023 bei ilona.scherneck@posteo.de. Wir freuen uns auf ein Gespräch zum Kennenlernen und zur Klärung aller Fragen rund um die „Gemeinsam-Kochen-WG“.
Text: Christine Höpfner; das Foto hat freundlicherweise ein gerade vorbeigehender Mann gemacht
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AG Politik
Wahlparty mit Tombola im Möckernkiez
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Wenn das Verfassungsgericht nicht noch in letzter Minute interveniert, wird am 12. Februar in Berlin gewählt. Das Rennen scheint äußerst knapp zu werden, das verspricht einen spannenden Wahlabend. Wer des einsamen Starrens auf frustierende Balkendiagramme müde ist, hat diesmal eine Alternative: Gemeinsam Fernsehgucken und die Ergebnisse diskutieren auf der Wahlparty der AG Politik. Im Forum wird die Wahlberichterstattung übertragen, im Möca wird debattiert oder sonstwie gefeiert. Höhepunkt des Abends ist um 21 Uhr die Bekanntgabe des/der Gewinner:in der Wahltombola: Wer war mit der Prognose am nächsten dran?
Sonntag, den 12. Februar 17 bis 21 Uhr im Möca und Forum
Text und Foto: Günter Piening
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Da fällt die Wahl nicht leicht
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Projekt Gleis 1
Tana Ross – als Kind in Theresienstadt. Ein Reisebericht auf den Spuren einer Deportierten
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Über 9.600 Berliner Jüdinnen und Juden wurden bis Anfang 1945 vom Anhalter Bahnhof aus in sogenannten „Altentransporten“ nach Theresienstadt geschickt. Insgesamt waren es über 15.000 Menschen jüdischen Glaubens, die von drei Berliner Bahnhöfen aus in das damalige „Protektorat Böhmen und Mähren“ deportiert wurden. Für mehr als 13.000 von ihnen wurde es eine Fahrt in den Tod. Sie starben an Entkräftung, Hunger, Krankheiten, Folter, durch Erschießung oder Vernichtung in den Gaskammern im Osten.
Zu den nach Theresienstadt Deportierten gehörte auch Tana Ross, die 1944 im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrer Großmutter in das Lager kam. Sie hatte „dank des praktischen Einfallsreichtums ihrer Großmutter“, wie es in dem Buch „Stolpersteine in Berlin“ heißt, das Glück, zu den nur etwa 2.500 von 10.000 Kindern und Jugendlichen zu gehören, die den Aufenthalt im Lager und die spätere Deportation in die Vernichtungslager überlebten. Tana Ross´ zweite Großmutter Margarete Meyer wurde im KZ Trawniki ermordet, ihr Vater Heinz überlebte Auschwitz und Buchenwald. Für Margarete Meyer und andere ehemalige jüdische Bewohner:innen wurden 2014 vor ihrem letzten Wohnort in der Yorckstraße 60 in Anwesenheit von Tana Ross, die in den USA lebt, Stolpersteine gesetzt. Im Treffpunkt des Möckernkiez e. V. und Jahre später auch in der Charlotte-Salomon-Grundschule führte sie den berührenden Film „Silence“ über ihr Schicksal vor.
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Die Projektgruppe „Anhalter Bahnhof/Gleis 1“ unternahm kürzlich eine dreitägige Reise auf den Spuren von Tana Ross und der vielen anderen Opfer der Deportationen im Zuge der NS-Gewaltherrschaft. Die 17 Teilnehmer:innen der Reisegruppe aus dem Möckernkiez konnten mit eigenen Augen und mit Hilfe kompetenter Führung die authentischen Stätten in der schon Ende des 18. Jahrhunderts in Nordböhmen errichteten Festungsanlage besichtigen, wo von 1941 bis 1945 annähernd 150.000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen und in ständiger Todesangst auf engstem Raum eingepfercht waren oder in Außenlagern für die deutsche Rüstung und die NS-Wachmannschaften Sklavenarbeit verrichten mussten. Fast 35.000 Insassen starben vor Ort oder wurden exekutiert, neben Jüdinnen und Juden vor allem tschechische Widerständler. Ein besonderer Ort des Schreckens war die Kleine Festung, wo die Gestapo Verhöre unter Folter vornahm und Todesurteile vollstreckte.
Ein zweites Ziel der Reise war die tschechische Hauptstadt Prag, wo die Reisegruppe einige stadtgeschichtliche Erkundigungen im Jüdischen Viertel, auf der Burg Hradschin und in der Altstadt vornahm. Eine weitere Reise nach Theresienstadt und Prag ist für den Spätherbst dieses Jahres geplant, eventuell erweitert um den Gedenkort Lidice bei Prag und/oder das ehemalige KZ-Außenlager Leitmeritz in der Nähe von Theresienstadt.
Wer sich für die Teilnahme an dieser Fahrt interessiert, kann sich unverbindlich unter nopeters@posteo.de vormerken lassen. Die konkrete Vorbereitung soll nach der Sommerpause beginnen.
Text und Foto: NP
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Mit den Lieblingsnachbarn zusammenkommen, ohne vorher die Bude aufräumen zu müssen? Kinderbespaßung in Animationsfilmlänge? Den Wein richtig lecker finden, weil er aus dem eigenen Vorrat kommt? Mal wieder zum eigenen Lieblingslied tanzen? Neue Nachbarn kennenlernen? Kneipe - die Mischung macht's. Jung, mittel, alt, quatschen, schwofen, trinken, und kein Rauchgeruch, der einem in den Klamotten hängt. Das Beste? Schluss ist schon um 23 Uhr und es dauert nur ca. 2 min. bis nach Hause. Bis zur nächsten KNEIPE!
Weil das Möca keine Ausschankgenehmigung hat, soll jede:r eigene alkoholische Getränke mitbringen. Um den Aufwand und die Kosten für das Orga-Team möglichst gering zu halten wird darum gebeten, eigene Snacks mitzubringen und Glasflaschen wieder mitzunehmen.
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Kneipen-Tanz-Atmosphäre
Nächster Termin: Freitag, 3. März, 19 bis 23 Uhr
Text und Foto: Johanna Kiesewetter
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Bäume im östlichen Gleisdreieckpark
Radikaler Rückschnitt
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Rund um den Jahreswechsel war die Firma WISAG an vielen Stellen im Ostpark mit Baumarbeiten beschäftigt.
Ein Abschnitt der Hecke zum Möckernkiez wurde radikal
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gekürzt und damit verschwanden einige Lieblingsplätze der Spatzen. Richtig gründlich räumte die WISAG an der Kreuzung vor dem Interkulturellen Garten „Rosenduft“ auf. Hier wurden mehrere Bäume gleich ganz gefällt. Dazu erklärt GrünBerlin auf Nachfrage: „Die Fällungen mussten aufgrund der Verkehrssicherung durchgeführt werden. Es handelt sich um eine ruderale Vegetationsfläche, die auf dem Gleisschotter und Bestand gewachsen ist. Der Standort bietet keine Möglichkeit in die Tiefe zu wurzeln, ein Großteil der Bäume war daher leider nicht mehr standsicher." Die Birken wurden verschont. Mittelfristig will GrünBerlin hier wieder Bäume nachpflanzen.
Text: Hilde Schrader; Foto: Günter Piening
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Dragoner-Areal
Es geht weiter mit "Klassik im Kiez"
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In Patenschaft mit dem Kiezbündnis am Kreuzberg ist Musethica e.V. wieder zu Gast im Kiezraum auf dem Dragonerareal und gibt ein klassisches Konzert mit freiem Eintritt. Diesmal erwartet uns ein Sextett, bestehend aus Konstanze von Gutzeit (Tutorin) - Cello, Johannes Brzoska - Violine, Mailis Bonnefous - Violine, Miguel Erlich - Bratsche, Everton Jorge Taborda - Bratsche, Clara Lindenbaum - Cello
Samstag, den 25. Februar
Einlass: 19 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr
Text: Brigitte Miesen; Poster: Musethica e.V.
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Serie, Folge 10
Gedenktafeln rund um den Möckernkiez
In welcher Umgebung leben wir? Was geschah in Kreuzberg nahe des heutigen Gleisdreicksparks? Bei einem Spaziergang durch die umliegenden Straßen, unterwegs zu den U-Bahn-Stationen Mehringdamm und Möckernbrücke, fallen uns an vielen Häusern Gedenktafeln auf, die ganz unterschiedlichen Menschen und Geschehnissen gewidmet sind. Die Redaktion möchte in lockerer Folge an Menschen erinnern, die in unserem Kiez gelebt und gewirkt haben.
Tempelhofer Ufer 15/17
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Am damaligen Luther-Lyzeum wurden Erich Bandmann und drei seiner Kolleg:innen zwischen 1933 und 1936 als „nichtarische“ Beamte aus der Mädchenschule entlassen. Dr. Oskar Beer war bis 1933 Lehrer für Deutsch und Geschichte, über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Dr. Rudolf Lehmann unterrichtete bis zu seinem erzwungenen Ruhestand 1936 Deutsch, Geschichte und Französisch. Charlotte Hurwitz war Lehrerin für Mathematik, Physik und Erdkunde. Von Franziska Hurwitz, der Mutter von Charlotte Hurwitz, führt eine Spur nach Theresienstadt, wo sie 1942 ermordet wurde. Erich Bandmann, damaliger Leiter der Schule, unterrichtete Mathematik und Physik bis zu seiner erzwungenen Entlassung, anschließend war er an der privaten Goldschmidt-Schule tätig.
Diese Schule wurde gegründet von Leonore Goldschmidt, die 1933 als jüdische Lehrerin „in den Ruhestand" versetzt wurde. Sie nutzte gemeinsam mit ihrem Mann Ernst, einem Notar, eine „Lücke im System“ der NS-Schulgesetzgebung: Jüdische Lehrkräfte durften bis zu fünf Kinder unterrichten. Daher stellte Leonore Goldschmidt in der aus ihrem geerbten Vermögen erworbenen Villa am Hohenzollerndamm ein Unterrichtskollektiv aus fünf entlassenen Lehrern zusammen, die sich ab 1935 um die ersten 25 Kinder kümmerten. Am Ende wurden 520 Kinder unterrichtet.
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Von den jüdischen Schüler:innen wurde diese Schule auch „Oase“ genannt, da die Kinder dort nicht den üblichen Ausgrenzungen und Repressionen ausgesetzt waren.
Nach der Reichspogromnacht vom November 1938 rettete Leonore Goldschmidt ihre Schule durch geschicktes Taktieren vor weiteren Übergriffen: Sie verkaufte ihre Villa für zehn Reichsmark an einen von der britischen Botschaft engagierten englischen Lehrer. Die Kinder wurden auf Deutsch und Englisch unterrichtet – auch um sie auf das Exil in England vorzubereiten. 1939 durften die Kinder (ohne Begleitung von Angehörigen) von Bremerhaven aus nach England ausreisen*. Leonore Goldschmidt verließ Deutschland im Juni desselben Jahres und kehrte nie dorthin zurück. Sie starb 1983 in London.
Von Erich Bandmann und seiner Verlobten gibt es einen Eintrag auf einer Deportationsliste vom 26.10.1942 für den 22. Transport Richtung Osten, nach Riga. Doch dort kommt der Zug nie an. Eva Freeman, ehemalige Schülerin von Erich Bandmann, hatte mit den Jugendlichen der jetzigen Hector-Peterson-Oberschule versucht, die Geschichte aufzuarbeiten. Die Schüler entwarfen zusammen mit der Bildhauerin Angela Laich eine Gedenktafel, die an die Lehrer erinnern soll. Man findet sie, etwas versteckt, im Hinterhof am Schuleingang Tempelhofer Ufer 17. Sie wurde am 11.12.1998 enthüllt.
*Zu Kindertransporten siehe auch die unten angekündigte Veranstaltung im Forum am 16. Februar
Text: SG/NP; Foto: SG
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Performance
Körper und Stimme
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Meltem Nil improvisiert auf der Bühne mit Bewegung, Stimme und Text. Geschichten, Figuren entstehen, eingebettet in selbsterzeugte Musik durch Körper und Stimme. Mal temporeich, mal poetisch, kreiert sie ihre absurde Welt. Sie nimmt das Publikum mit auf eine Reise voller Überraschungen und spielerischer Momente, wobei hinter allem doch genau das mitschwingt und hervorscheint, was wir alle von uns kennen, das zutiefst Menschliche.
Sonntag, den 5. Februar um 17.30 Uhr im Forum
Spenden in den Hut tun gut!
Text: Meltem Nil; Foto: Frank Post
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Projekt Gleis 1
Doppelveranstaltung zur Gedenkstättenarbeit und zu NS-Kindertransporten
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Auf Einladung des Geschichtsprojekts Gleis 1/Anhalter Bahnhof werden am 16. Februar 2023 mit Nora Hogrefe und Lisa Sophie Bechner zwei kompetente Referentinnen den Möckernkiez besuchen und über ihre Arbeitsschwerpunkte referieren.
Frau Hogrefe ist seit März 2021 die Leiterin der „Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen“ im Aktiven Museum, das Projekte und Informationen über Gedenk- und Informationstafeln aus allen Epochen der Berliner Stadtgeschichte bündelt. Die Koordinierungsstelle leistet Beratung und Unterstützung zur Einreichung von Vorschlägen für „partizipative Erinnerungsprojekte im öffentlichen Raum“. Von ihr erhofft sich die Arbeitsgruppe wichtige Anregungen für ihr Bemühen, im oder am Gleisdreieckpark einen würdevollen Gedenkort für die Opfer der „Altentransporte“ vom Anhalter Bahnhof in das Ghetto Theresienstadt zu schaffen.
Frau Lisa Sophie Bechner, die 2022 mit dem britischen Orden MBE ausgezeichnet wurde, spricht für die Einrichtung „Kindertransport Organisation Deutschland e. V.“ Frau Bechner befasst sich seit Jahrzehnten intensiv mit den in den Jahren 1938/39 erfolgten Transporten von jüdischen Kindern nach England und anderswo. In ihrem Vortrag wird sie u. a. Auskunft darüber geben, ob und in welchem Umfang seinerzeit nicht nur vom Bahnhof Friedrichstraße aus jüdische Kinder von ihren Eltern ins Ausland verschickt wurden, um sie vor Schlimmerem zu bewahren, sondern auch vom Anhalter Bahnhof, zu dessen Geschichte die Projektgruppe Gleis 1 seit über zwei Jahren arbeitet.
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Mit kurzen Szenen aus einem Dokumentarfilm sollen exemplarische Schicksale von Kindern gezeigt werden, die ohne ihre Angehörigen nach Skandinavien gelangten und dort bei Gasteltern überlebten. Ihre leiblichen Eltern sahen sie nach Kriegsende in den allermeisten Fällen nicht wieder.
Donnerstag, den 16. Februar, 19 bis 21 Uhr im Forum
Nach der Veranstaltung können Spenden für den Verein Kindertransport-Organisation geleistet werden.
Text und Foto: NP
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Ausstellung im Treffpunkt
Fire in the Mountain – Ikonen, Sünden und der Blues
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Naturphänomene und Menschen inspirieren mich, Brigitte Schüring, seit Jahrzehnten zur malerischen und bildhauerischen Arbeit. Auf Reisen gesammelte Pigmente, Sand und Lavaasche verwende ich zum Malen abstrakter Landschaften. - Das „Erkenne dich selbst“ im antiken Olympia regte mich zur Lektüre „Die sieben Todsünden“ u.a. von Jürgen Werner und in der Folge zu einem Bilderzyklus an.
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Das menschliche Gesicht erodiert mit der Zeit wie eine Felsformation, und eine Felsformation zieht lustige oder grimmige Gesichter für den einsamen Wanderer. In dieser Ausstellung begegnen sich zwei Künstler:innen, die eine malt oft Naturphänomene, der andere - Maxwell Flaum - Gesichter, die von „Natur in Auflösung“ handeln. Es entsteht eine unerwartete Resonanz. Die Gesichter können als Landschaften gelesen werden und die Landschaften als Gesichter. Der oben erwähnte einsame Wanderer erinnert an eine einzelne, sich wiederholende Zeile des Blues.
Die Ausstellung ist vom 18. Februar bis zum 2. April im Treffpunkt zu den bekannten Öffnungszeiten zu betrachten.
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Lesung mit Musik
„WUNDER SEIN!“
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Misha Schoeneberg, Autor, Mitglied der Musikkommune Ton Steine Scherben, liest aus seinem deutschen Rock 'n' Roll-Märchen "Als Wir das Wunder waren". Der Roman ist wahrscheinlich der längste Rock ’n’ Roll-Song, der je geschrieben wurde. Gewidmet Rio Reiser. Ein atemloser Ritt durch das Jahrzehnt der 80er-Jahre. Voll Poesie, Politik, Liebe, Sex, Tod, Rausch und Drogen – und vor allem eins: Musik!" Wir hören Lieder von Rio Reiser und Ton Steine Scherben. Interpretiert von Akki Schulz, Schüler von Leonard Bernstein, Bassist von ScherbeKontraBass. "Es geht darum, das Wesentliche, das unsterblich Schöne der Kompositionen von Rio Reiser herauszuarbeiten und für die Nachwelt sichtbar und natürlich hörbar zu machen." (Akki Schulz)
Sonntag, den 19. Februar 18 Uhr im Möca
Spenden in den Hut tun gut!
Text: Misha Schoeneberg; Cover: Jaronverlag
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Vortrag
und Gespräch über Assistenz- und Pflegebedarf
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Die Möglichkeiten von genossenschaftlich getragenen innovativen Wohn-, Lebens- und Sorgeformen für Menschen mit wachsendem Assistenz- und Pflegebedarf – auch für Menschen mit Demenz.
Als Experte eingeladen ist Prof. Dr. Thomas Klie https://www.thomasklie.de, der langjährige Erfahrungen in der Konzeptionierung und Umsetzung innovativer Wohn- und Sorgeformen hat und als Rechtsanwalt die Fallstricke der gesundheitspolitischen Rahmen- und Förderbedingungen kennt.
- Wie kann es gelingen, die Zusammenarbeit von Profis, Freiwilligen sowie An-und Zugehörigen so stabil zu organisieren, dass Menschen auch bei umfangreichem Assistenz- und Pflegebedarf in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können?
- Wie tragfähig ist das Leitbild der „geteilten Verantwortung“ in der Sorge und Pflege?
- Wie könnten wohnortnahe ambulant betreute Wohnformen funktionieren und was muss bei einer Planung (im Bestand oder Neubau) bedacht werden?
- Wo liegen die besonderen Potenziale genossenschaftlicher Wirtschaftsformen in Assistenz und Pflege?
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Thomas Klie ist Rechtswissenschaftler und exponierter Sozialexperte. Als Sach- und Fachbuchautor und in der Politikberatung nimmt er zu Fragen der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens, der Pflege und Teilhabe ebenso Stellung wie zur Bedeutung der Zivilgesellschaft in den aktuellen Transformationsprozessen. In seinem Buch: "Wen kümmern die Alten? – Auf dem Weg in eine sorgende Gesellschaft" (2019) analysiert er die Grenzen der marktwirtschaftlichen Antworten auf den Pflegebedarf und kritisiert die Macht renditegetriebener Anbieter für alte und pflegebedürftige Menschen. In Berlin arbeitet er an Expertisen für die Altenhilfe und Pflegeplanung.
Die Veranstaltung der AG Nachbarschaftshilfe des Möckernkiezes wird moderiert von Hille Richers.
Dienstag, 21. Februar um 18.30 Uhr im Forum
Text: Hille Richers; Foto: Pixabay
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Aktuelle und ältere Zuschriften findet Ihr auf der Seite: Briefe an die Redaktion
Solltet Ihr uns noch schreiben wollen, gilt die alte Redaktionsadresse redaktion@moeckernkiez-ev.de
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Foto: ScottGraham/unsplash
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Die redaktionellen Grundsätze stehen hier:
Bannerfoto: HK
Die Klärung der Urheberrechte liegt bei den Autorinnen und Autoren. Für alle Angaben, insbesondere
für Vollständigkeit und Richtigkeit von Terminen, wird keine Gewähr übernommen.
Aktuell arbeiten in der Redaktion des Newsletters mit: Christa Donner (CD), Erwin Schmid (ES), Heidi Koschwitz (HK), Horst Rasch (HR), Margit Dellbrück (MD), Marianne Hoffmann (MH), Matthias F. Braun (MFB), Norbert Peters (NP), Rüdiger Becker (RB) und Stefan Graf (SG).
Die Veranstaltungsorte Möca und Forum befinden sich im Treffpunkt, auf dem Kiezplatz, Möckernkiez 2, 10963 Berlin.
Der Werkraum ist in unmittelbarer Nachbarschaft vom Treffpunkt, gleich neben der Packstation.
Impressum: Möckernkiez e.V. für gemeinschaftliches, Generationen verbindendes Wohnen, ökologisch, barrierefrei und interkulturell
Möckernkiez 2 10963 Berlin E-Mail: redaktion@moeckernkiez-ev.de
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