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Möckernkiez Newsletter
Nr. 50  –  Dezember 2022

 Möckernkiez     

Arbeitsgemeinschaften     

 Kreuzberg     

 Veranstaltungen    

8 Redaktionsmitglieder zeigen eine selbstgemaltes Transparent mit 50

Zum 50. Mal erscheint heute unser Newsletter. Wir freuen uns, dass die Zahl der Abonnements weiter ansteigt.
Für Euer Interesse, Eure Kritik und Anregungen danken wir. Wir werden uns bemühen, Euch auch in Zukunft mit Informationen und Beiträgen über alles, was den Möckernkiez bewegt, versorgen zu können. Die Redaktion

Möckernkiez

Wie geht es Menschen aus der Ukraine, die im Möckernkiez leben?

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar flohen tausende Menschen aus dem Land. Viele kamen nach Berlin und einige fanden Aufnahme und Herberge im Möckernkiez, indem Familien oder Wohngemeinschaften zusammenrückten, Arbeits- oder Gästezimmer zur Verfügung stellten und für Gefüchtete einrichteten. Manche Geflüchtete blieben dann nur kurz, fanden feste Unterkünfte, oder sie zogen in andere Städte/Länder, wo sie mit Freunden oder Verwandten zusammen sein können. Einige leben noch hier. Wir wollten wissen, wie ihre Situation ist. Drei Gastgeber:innen berichten. (wird fortgesetzt)

Große Familie

Im September leben wir nun schon seit einem halben Jahr mit unseren Gästen aus der Ukraine in wechselnder Besetzung zusammen. Unsere ersten drei Besucher sind mittlerweile in die USA ausgewandert und wohnen jetzt in Kansas bei Verwandten. Sie haben dort zum ersten Mal Halloween gefeiert, auch wenn sie die Ältesten auf der Party waren. Es geht ihnen also gut.

Das „Team Mariupol“ lebt sich derweil weiter ein: Die beiden Teenager sind inzwischen volljährig, haben in Deutschland ihr ukrainisches Examen abgelegt und sind am Studienkolleg der Freien Universität angenommen worden. Sie lernen etwas über Goethe, Luther, das politische System Deutschlands und haben dafür gerade erst den Bundestag besucht. Ab nächsten Herbst soll es dann ins reguläre Studium gehen. Die Mutter eines der beiden Teenager spricht inzwischen so gut Deutsch, dass sie ab nächsten Sommer als Lehrerin arbeiten könnte.

Es läuft also alles wie erhofft, vor allem auch, weil mittlerweile der eine Teenager, der bislang ohne seine Eltern in Deutschland lebte, endlich wieder mit seiner Familie vereint ist. Das war möglich, weil nach dem Umzug unserer Gäste in die USA unser Gästezimmer frei geworden war: Erst kamen seine Mutter und Schwester zu uns, im Oktober gelang es schließlich auch seinem Vater, die Ukraine zu verlassen. Damit ist die Familie nach den unsicheren Monaten wieder komplett. Die 14-Jährige besucht bereits eine Willkommensklasse, spielt leidenschaftlich Volleyball und liebt Harry Potter, während Mama und Papa ihren ersten Deutschkurs besuchen und wir abends dafür Vokabeln pauken.

 

Wir haben schon etliche Geburtstage miteinander gefeiert (Anlass für Kuchen gibt es aber grundsätzlich immer). So gehen wir in die zweite Halbzeit und uns steht der nächste große Schritt bevor: die Suche nach einer eigenen Wohnung für die Familie. Wir wissen, dass es nicht einfach werden wird, zurzeit in Berlin etwas zu finden, doch wir bleiben zuversichtlich und versuchen, auch diese schwierige Situation mit Humor zu nehmen.

Text und Foto: Fam. Pigorsch

eine schön gedeckte Tafel für 10 Personen

Befristete Bleibe

Die fünfköpfige Familie aus Odessa/Ukraine ist sieben Monate in unserer Wohngemeinschaft untergekommen. Es war sehr eng und es gab wenig Rückzugsmöglichkeit für alle in der Zeit. Aber es hat insgesamt gut geklappt, auch weil unsere Wohnung durch die Form der Studio-WG mehr Möglichkeiten bietet als klassischere Wohnungen.

 


In den letzten Monaten konnte die Familie viele bürokratische Hürden nehmen und einige Schritte zum Ankommen in Berlin gehen. Durch viel Rumfragen hat sich für die Familie eine Wohnmöglichkeit in einer eigenen kleinen Wohnung einer anderen Genossenschaft in Reinickendorf ergeben. Allerdings leider strikt für ein halbes Jahr befristet.
Text: Jan Drunkenmoelle


Neue Freunde

Die 48-jährige Olena lebt mit ihrem 18-jährigen Sohn Wolodymir seit April in unserer Alten-WG Lebendig Altern. Ihr Zimmer liegt zur Yorckstraße und ist für Mutter und Sohn auch aus unserer Sicht sehr beengt. In der Ukraine hatte jeder ein eigenes Zimmer. Jetzt ist Wolodymir viel mit Freunden unterwegs. Olena stammt aus Odessa und hat dort als Modedesignerin gearbeitet.
Was sie am meisten vermisst? „Das Meer und jeden Tag schwimmen zu können!“ Sie hat jetzt einen Aushilfsjob in der Gastronomie. Was hilft ihr, alles auszuhalten hier in Deutschland? Sie hat Freunde gefunden unter den ukrainischen Emigranten im Café Ukraine (Haus der Statistik am Alexanderplatz, Otto-Braun-Straße 70-72, 10178 Berlin).

Gruppe von 16 Frauen/Kindern

Das Café Ukraine-Team

 

 

Einmal im Monat kochen sie dort für alle Borschtsch – auch bei den deutschen Freunden ist die ukrainische Küche sehr beliebt – sie backen Lebkuchen, sie gestalten Macramee-Püppchen in ukrainischer Tracht, sie machen Workshops für die Flüchtlinge. Es kommen 500 Menschen – ein Mal im Monat. „Wollt ihr nicht auch mal kommen?“ fragt sie.
Die Spenden gehen in die Ukraine. Sie freut sich zutiefst über die Befreiung von Cherson. „Habt ihr das mitgekriegt?“ Und was hilft ihr noch? „Zeichnen und malen!“ Unsere Verständigung funktioniert über die Google Übersetzer App. Aber Olena hat schon das erste Level des Deutschkurses erreicht! Ihr Sohn Wolodymir hat die Hochschulreife und will studieren. Aber er wird bei ihr bleiben, solange sie hier ist. „Was wünscht Du Dir von uns?“ „Besucht uns doch im Café Ukraine! Und ich würde gerne Deutsch sprechen üben.“

Text: Iris Veit; Foto: Olena Taranet

Tatort Möckernkiez
Gesprengte Geldautomaten, geknackte Schlösser

Am frühen Morgen des 10. November muss es heftig gekracht haben in der Yorckstraße: der Geldautomat am Café Nisk wurde gesprengt. Vom Inhalt fehlt jede Spur. Wo die Geldscheine aufbewahrt wurden, klafft nur noch ein schwarzes Loch. Zum Glück wurde niemand verletzt, auch das Café konnte am Morgen seinen Betrieb aufnehmen, weil die Wände heil geblieben sind. Der Automatenaufsteller habe versäumt, dafür zu sorgen, dass bei einer gewaltsamen Beschädigung die Scheine mit einer farbigen Flüssigkeit getränkt und somit unbrauchbar werden, erzählt Nisk-Chef Ersin Alagöz. Er hat die Stellfläche für den Automaten vermietet und hofft, dass bald ein neuer mit besseren Sicherheitsvorkehrungen installiert wird.

Bessere Sicherheitsvorkehrungen würden sich viele auch an anderen Stellen wünschen. Die Zerstörung des Geldautomaten hat wieder einmal deutlich gemacht, dass die Welt im Möckernkiez nicht so heil ist, wie es den Anschein hat. Randale und Vandalismus im Park sorgen für ein Gefühl der Unsicherheit. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Möckernkiez-Genosse von Jugendlichen körperlich bedroht, die er freundlich daran erinnern wollte, dass es keine gute Idee ist, E-Scooter über die Rampe an unserer Zufahrtsstraße zu schleudern. Und auch im Kiez selbst passiert viel. Immer wieder werden Fahrräder gestohlen und Keller aufgebrochen. Sogar Schuhe, die vor der Wohnungstür abgestellt waren, sind schon verschwunden.

Manchmal wird es den Dieben aber auch zu leicht gemacht. Wer irgendwo klingelt und fehlerfrei „DHL“ oder „Päckchen“ sagt, wird meist ohne weitere Nachfrage ins Haus eingelassen. Die Türen zu den Kellern oder Fahrradstellplätzen werden oft nur ins Schloss gezogen statt mit dem Schlüssel verriegelt. Gerne bleibt auch schon mal eine Hoftür stundenlang unbeaufsichtigt offen, weil es für die Kinder ja viel einfacher ist. Ein Risiko sind auch die Automatiktüren, die erst nach 30 Sekunden schließen. Nur wenige machen sich die Mühe, diesen Moment abzuwarten, so können sich ungebetene Gäste leicht ins Haus einschleichen. Vielleicht wurde auch bei manchen der gestohlenen Fahrräder am Schloss gespart.
Im letzten Beiratsprotokoll ist nachzulesen, dass der Vorstand nichts davon hält, Kameras zu installieren. Die rechtlichen Hürden dafür sind sehr hoch und ohnehin haben viele starke Bedenken gegen diese Form der Überwachung.

geknackter Geldautomat

  
Wichtiger ist es, Vorsicht walten zu lassen und auch mal Nachbar:innen anzusprechen, die Türen zu Gemeinschaftsräumen nicht abschließen. Gegen Profis, die es schaffen, nachts unbemerkt einen Geldautomaten aufzusprengen, helfen solche Vorsichtsmaßnahmen allerdings nicht.

Text: RB; Foto: NP

Genossenschaftliches Bauen
Klaus-Novy-Preis 2022

Saal mit Publikum, Thomas und Sven auf der Bühne

 

Am 18. Oktober 2022 fand die Preisverleihung des diesjährigen Klaus-Novy-Preises in der Kulturbrauerei in Berlin statt. Der "Klaus-Novy-Preis für Innovationen beim genossenschaftlichen Bauen und Wohnen" wurde zum insgesamt sechsten Mal, aber erstmalig durch den Verein Wohnen in Genossenschaften e.V. ausgelobt. Es sollen herausragende, innovative genossenschaftliche Wohnprojekte geehrt werden. Eine hochkarätige Jury hat aus 33 eingesandten Bewerbungen entschieden, acht Projekte zur Preisverleihung einzuladen. Dort entschied das Fachpublikum über die finalen Preisträger.

Auch die Möckernkiez Genossenschaft ist in die Runde der letzten acht gekommen. Thomas Fues für die Redaktionsgruppe Gemeinwohlökonomie sowie Sven Friedl für den Aufsichtsrat haben das Projekt Möckernkiez auf der Veranstaltung präsentiert. Auch wenn die Möckernkiez Genossenschaft nicht gewonnen hat, der 1. Preis blieb in Berlin: Preisträger des diesjährigen Klaus-Novy-Preises ist die Forum Kreuzberg Wohngenossenschaft eG. Der geteilte zweite Platz ging an die Gemeinschaftsbewerbung Progeno eG mit Isarwatt eG, München sowie an Hyldespjaeldet, Albertslund/Kopenhagen, eine dänische Genossenschaft. Wir gratulieren herzlich!
Die Konkurrenz war in der Tat beeindruckend. Alle vorgestellten Projekte haben herausragende Ideen im Sinne einer partizipativen und ökologischen Genossenschaft umgesetzt. In den Präsentationen und Gesprächen konnten wir viele Inspirationen sammeln. Die ein oder andere Idee wird vielleicht auch helfen, die Möckernkiez Genossenschaft weiter zu entwickeln. Mehr Infos:
https://www.wohnen-in-genossenschaften.de/neuigkeiten/details/klaus-novy-preises-2022-verliehen

Text: Sven Friedl; Foto: Karl Bubenheimer

 

Deutscher Kolonialismus
Kamerunischer König im Möckernkiez

Da war das Staunen groß: Mitte November wohnte der kamerunische König Sehm Mbinglo II mit seiner Delegation für einige Tage bei privaten Gastgeber:innen im Möckernkiez. Sie waren nach Deutschland gekommen, um Gegenstände von höchster Bedeutung für ihr Volk von deutschen Museen zurückzufordern. Die Gemeinschaft der Nso lebt im englischsprachigen Nordwesten der ehemaligen Kolonie Kamerun. Die Gewalt der deutschen Truppen dort vor rund 120 Jahren führte zu großen Opfern in der Bevölkerung. Königspalast und Siedlungen wurden zerstört. Dabei raubten die Soldaten zahllose Dinge und brachten sie später nach Deutschland.
Jetzt fordern die Nso ihr gestohlenes Eigentum zurück, das sich unter anderem im Humboldt Forum und Linden-Museum Stuttgart befindet. Eine grundsätzliche Bereitschaft zur Restitution gibt es, aber für die kamerunische Seite ist der Weg mühsam und aufreibend. Weil ihre finanziellen Mittel begrenzt sind, hat sich die Delegation sehr über die Gastfreundschaft im Möckernkiez gefreut.

König in bunter Tracht umgeben von 10 weiteren Personen in Tracht

 Königlicher Besuch

Unser Treffpunkt wurde für ein buntes Fest mit der Diaspora genutzt, zu dem Menschen aus Großbritannien, Frankreich und ganz Deutschland angereist waren. Der Möckernkiez hat hier ein Zeichen der praktischen Solidarität mit dem ehemals kolonisierten Volk in seinem Kampf für historische Gerechtigkeit gesetzt.

Text und Foto: Thomas Fues

Ankündigung
Advents-Trödelmarkt

Zeichnung vom Weihnachtsmann

 

Wer möchte selbstgebackene Kekse, Pulswärmer, kuschelige Schals, Weihnachtsdekoration und anderes mehr unter die Leute bringen? Das wird möglich sein auf dem Advents-Trödelmarkt, der auf dem Yorckplatz und oberhalb der Rampe aufgebaut wird. Nähere Informationen erfolgen auf Flyern und Plakaten, die ab Ende November ausgelegt werden. Das Möca wird geöffnet sein und seinen Service mit Kaffee und Kuchen vom Fenster aus im Forum anbieten.

Der Markt findet statt am
Samstag, den 17. Dezember von 11 bis 16 Uhr 

Text: Ulrike Maisant; Foto: Ursa G.

Arbeitsgemeinschaften

AG Geschichte des Möckernkiez
Ideen von damals - Realität von heute

Was war die Idee des Möckernkiezes, wie wurde die Idee umgesetzt, wie konnte ein Grundstück gekauft werden und warum gibt es den Möckernkiez-Verein und Gemeinschaftsräume? Was ist aus den ursprüngliche Plänen und Konzepten im Laufe der Zeit geworden?

Nicht nur während des Zukunftsforums ist deutlich geworden, dass viele Genossinnen und Genossen aus der eG, die im Möckernkiez wohnen oder noch nicht wohnen und nicht vom Beginn der Initiative Möckernkiez dabei waren, die Ideen der Gründer:innen nicht kennen. Damit die nunmehr 13-jährige Geschichte der Genossenschaft und der lange davor existierenden Initiative Möckernkiez für alle Wohnenden, Nichtwohnenden und Interessierten lebendig bleibt, hat sich die AG Geschichte des Möckernkiez gegründet.

Wir wollen uns mit verschiedenen Themen rund um die Genossenschaft beschäftigen und dazu neben einem aufzubauenden digitalen Archiv mehrere Broschüren mit jeweils einem Schwerpunktthema herausgeben wie: Zusammenleben in der Genossenschaft, Geschichte und Zukunft der Möckernkiez e.G., Architektur, Ökologie und Landschaftsgeschichte, generationsübergreifendes Leben im Kiez, Geschichte unserer näheren Umgebung und vieles mehr. Grundsätzlich sollen die historischen Ereignisse eines Schwerpunktthemas in Beziehung gesetzt werden zur Gegenwart.

vorn großer Erdhaufen, hinten Bus M19 und alte Häuser Yorckstraße


 Möckernkiez Baufeld im November 2013

So liegt uns das Soziale Konzept der Initiative Möckernkiez von 2009 vor und gleichzeitig haben wir eine Fülle von inspirierenden Veranstaltungen, Kultursommern und Aktionen in den letzten Jahren des Zusammenlebens im Möckernkiez erlebt.

Gern könnt ihr euch mit Material, Ideen und Interesse an uns wenden, per E-Mail oder persönlich.
Wir treffen uns am 17. Januar 2023 um 17 Uhr im Forum.

Gut Ding will Weile haben, im Frühjahr 2023 soll eine erste Broschüre erscheinen.

Text: AG Geschichte; Foto: CD

AG Anhalter Bahnhof/Gleis 1
Gegen das Vergessen - Stolpersteinaktion in der Yorckstraße

6 Stoplersteine aus glänzendem Metall

 Gedenksteine vor derYorckstraße 60

Über 75.000 Stolpersteine hat der in Berlin geborene Künstler Gunter Demnig seit 1996 in Deutschland und vielen anderen Ländern verlegt – Messingplatten im Gehwegpflaster vor den einstigen Wohnungen von Opfern der NS-Herrschaft. Diese Stolpersteine mit den Namen der Verfolgten sowie ihren Geburts- und Sterbedaten gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. 

Kurz vor dem 84. Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, bei der in Deutschland und Österreich über 800 Juden ermordet und 30.000 in Konzentrationslager geschickt sowie mehr als 1.400 Synagogen, Tausende Geschäfte, Wohnungen und Friedhöfe zerstört wurden, machten sich drei Mitglieder des Möckernkiez-Geschichtsprojekts Anhalter Bahnhof/Gleis 1 an die Arbeit, um verunreinigte Stolpersteine in der Yorckstraße zu säubern. Ausgestattet mit Putzmitteln, Lappen und Wasser schafften sie es, dort innerhalb von einer Stunde 25 Stolpersteine wieder zum Glänzen zu bringen und damit das Schicksal einiger Opfer der NS-Willkür in die Gegenwart zurückzuholen, getreu der Weisheit des Talmud: „Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“

Text und Foto: NP

AG Nachbarschaftshilfe
Bericht über die DRK Schulung Hilfsmittel

besetzte Rollstühle werden Rampe hochgeschoben

Üben

Die Fortbildung des Mobilitätshilfedienstes Friedrichshain-Kreuzberg zum Umgang mit Hilfsmitteln fand am 12.10.2022 im Forum und auf dem Yorckplatz statt. Die 15 Teilnehmenden konnten bei bestem Wetter die frisch erlernte Theorie in die Praxis umsetzen. Mit dabei waren Faltrollstuhl, E-Fix, Elektrorollstuhl, Rollator, Gehhilfen und Blindenstöcke.

Vor allem die Begleitung und Unterstützung von Rollstuhlfahrenden kann für Unerfahrene eine Herausforderung sein. Sowohl Passagier als auch Pilot wollen sich sicher fühlen. Die Begleitperson sollte dabei für sich die ergonomische Handhabung des Hilfsmittels auch immer berücksichtigen. Die erlernte Technik hilft besonders bei der Überwindung von Bordsteinkanten.

Nach anfänglichem, zurückhaltenden Respekt waren schließlich alle mit vollem Engagement dabei, die Hürden zu meistern. Einige nahmen im vom Mobildienst mitgebrachten Faltrollstuhl Platz, um einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Wir danken Einrichtungsleiterin Barbara Franke und ihren beiden Mitarbeitern vom Mobilitätshilfedienst ganz herzlich für die gelungene Schulung. Wer Interesse an weiteren Angeboten des Mobidienstes hat, kann diese auf der Website nachlesen unter
www.drk-sz.de/angebote/senioren-und-mobilitaet/mobilitaetshilfedienst
Außerdem kann die AG Nachbarschaftshilfe Flyer herausgegeben. Bitte per Mail anfragen unter nachbarschaftshilfe@moeckernkiez-ev.de.

2 freundlich guckende Frauen

 Monika und Marlie
 
Text: Carola Oestreich; Foto links: Helga Brendel;
Foto rechts: KPEFriedrichhain

Möca

Das Möca informiert
Litfaßsäule live, was ist das?

Möca-Fahne vor dem Cafe-Eingang

 

Wie schon im letzten Newsletter angekündigt, findet im Möca ab November dienstags zwischen 11 und 13 Uhr die Litfaßsäule live statt. Jede:r ist willkommen, um Tipps aus dem Berliner Kulturleben weiterzugeben oder sich gute Tipp mitzunehmen. Das erste Treffen war für mich schon sehr erfolgreich, denn ich habe erfahren, dass im November ein italienisches Filmfestival stattfindet, und ich bekam Romane empfohlen. Wir werden uns bemühen, die Tipps an der Kiezplatz-Litfaßsäule zu plakatieren für alle Interessierten, die dienstagvormittags nicht auf ein Käffchen vorbeikommen können.

Text: Heike Rodust; Foto: CD


Kleiner Fehlerteufel im Oktober-NL: Wir haben sehr aufmerksame Leser:innen! Es wurde darauf hingewiesen, dass bei den ab November geltenden Öffnungszeiten des Möca fehlte, dass dieses natürlich auch am Freitagnachmittag, nach der Suppe, von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet ist.
Wir bitten um Beachtung und danken für die Hinweise.

Kreuzberg

Kreuzberg: Schöner parken am Gleisdreieck
Hochhäuser mit grüner Fassade?

Reihe von E-Rollern

Mobilitätsgeräte

Das Projekt Urbane Mitte mit sieben zum Teil riesigen Bürotürmen am Rand des Gleisdreieckparks beunruhigt viele Anwohnerinnen und Anwohner auch im Möckernkiez. Den Investoren, die im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen wollen, liegt viel daran, das neue Quartier umweltfreundlich aussehen zu lassen. Mitte November präsentierte die Firma COPRO, die auch das Parkhaus neben der U-Bahnstation Gleisdreieck betreibt, ihr Konzept für eine Erweiterung des Parkhauses mit einer besonders nachhaltigen Strategie, die den Autoverkehr in der „Urbanen Mitte“  auf ein Minimum reduzieren will.

Um zwei Komponenten geht es: zum einen sollen möglichst viele Parkplätze mit Ladestationen für Elektroautos ausgestattet werden. Beteiligt daran ist auch die Firma Tesla, die schon jetzt Lademöglichkeiten im Parkhaus für ihre Fahrzeuge anbietet. Sie will das Angebot ausweiten mit „Superchargern“, die auch für Fahrzeuge anderer Hersteller genutzt werden können, um ihre Autos besonders schnell aufzuladen. Zum anderen soll die schon bestehende Jelbi-Station ausgebaut werden, die es den Autofahrenden ermöglicht, für die „letzte Meile“ nach Hause oder zum Arbeitsplatz umweltfreundlichere Fahrzeuge wie Fahrräder oder E-Scooter zu nutzen, damit die Umgebung weitgehend autofrei bleibt. Auch eine Packstation und eine Fahrradwerkstatt sind geplant. Das Parkhaus der Zukunft, das am Gleisdreieck entsteht, soll also weit mehr als nur Abstellplätze für Autos zur Verfügung stellen.

Noch haben nur zwei Prozent aller Fahrzeuge in Berlin einen Elektromotor, bei den Neuzulassungen sind es bereits dreißig Prozent. Bis jetzt gibt es aber nur rund 1900 Ladepunkte für die Autos mit dem E auf dem Nummernschild. Die Parkhäuser der Stadt „unter Strom zu setzen“ und das Angebot auszuweiten, kann ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende sein. Wer aber das Projekt „Urbane Mitte“ besonders kritisch sieht, lässt sich davon kaum überzeugen. Und so kam es bei der Präsentation des „innovativen Parkerlebnisses“, wie es ein Redner nannte, auch zu einer kleinen Demonstration. Mit Schildern und Transparenten protestierten Anwohner:innen, darunter viele aus dem Möckernkiez, gegen den geplanten Bau der Hochhäuser.
Matthias Bauer, der seit Jahren versucht, die „Urbane Mitte“ zu verhindern, bewertet die Pläne für das Parkhaus als einen Versuch, das Projekt als umweltfreundlich darzustellen. Aber allein schon der Bau der Hochhäuser sorge für „zigtausend Tonnen COշ-Emissionen“, sagt er. „Der Park wird zerstört, die historische Kulisse mit den U-Bahnen wird verdeckt. Das ganze Lebensgefühl hier im Park wird sich krass ändern.“ Er und die Mitstreiter:innen auf der Demo hoffen auf einen Neuanfang und eine vernünftige Planung, die den Park und die Umgebung respektiert. Und dazu kann durchaus auch das geplante Parkhaus gehören, denn die Projektentwickler der Firma COPRO räumen ein, dass ihr Konzept auch dann funktionieren würde, wenn die Hochhäuser nicht gebaut werden.

8 Personen halten Transparente: Urbane Mitte gleich Klimakiller

Mahnwache gegen „Urbane Mitte“

Text und Foto Jelbi-Station: RB; Foto Demonstration: Uli Klose

Serie, Folge 8
Gedenktafeln rund um den Möckernkiez
In welcher Umgebung leben wir? Was geschah in Kreuzberg nahe des heutigen Gleisdreicksparks? Bei einem Spaziergang durch die umliegenden Straßen, unterwegs zu den U-Bahn-Stationen Mehringdamm und Möckernbrücke, fallen uns an vielen Häusern Gedenktafeln auf, die ganz unterschiedlichen Menschen und Geschehnissen gewidmet sind. Die Redaktion möchte in lockerer Folge an Menschen erinnern, die in unserem Kiez gelebt und gewirkt haben.
 

Johann „Rukeli“ Trollmann

Im Jahr 2003 wurde der Boxer Johann Wilhelm Trollmann posthum zum Deutschen Meister im Halbschwergewicht ernannt. Dieser Titel war ihm 70 Jahre vorher von den Nationalsozialisten aberkannt worden. Trollmann war einer der besten Boxer seiner Zeit, aber als Sinto nicht meisterwürdig. Die späte Ehrung kam letztlich auf Druck engagierter Personen zustande, wobei der Bund Deutscher Berufsboxer e.V. keine rühmliche Rolle spielte.
Johann Trollmann wurde 1907 in Wilsche, Gifhorn, geboren. Die Familie nannte ihn Rukeli wegen seiner athletisch-schlanken Erscheinung – nach „Ruk“ für „Baum“ in Romanes. Er wuchs mit acht Geschwistern in Hannover auf. Schon früh wurde sein Talent für das Boxen sichtbar. Damals fanden viele Wettkämpfe in großen Hallen statt, so in der Neuen Welt und der Bockbrauerei in Berlin. Trollmann gewann bald regionale Meisterschaften, wobei er durch seinen Kampfstil auffiel: er bewegte sich elegant um den Gegner und konnte durch seine Beweglichkeit die meist eher statuarisch kämpfenden Gegner besiegen. Häufig wurde er daher als „tanzender Zigeuner“ mit dem Spitznamen Gibsy diffamiert.

Trollmann in Boxermontur

Gedenktafel am Marheinekeplatz

Obwohl er 1928 bereits Norddeutscher Meister war, wurde ihm die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Amsterdam verwehrt. Trollmann wechselte daraufhin zum Profisport und war 1930 deutschlandweit in 13 Kämpfen erfolgreich. Mit dem Machtantritt der Nazis gab es in Deutschland nur noch den „deutschen Faustkampf“, einen Kampfstil, der Sportlern wie Rukeli Trollmann aufgezwungen werden sollte. Nichtarische Mitglieder des Verbands deutscher Faustkämpfer wurden ausgegrenzt und verfolgt. Im Juni 1933 trat Trollmann im Kampf um die deutsche Meisterschaft gegen Adolf Witt an und besiegte diesen nach Punkten. Die anwesenden Sportfunktionäre versuchten die Anerkennung seines Sieges zu verhindern, doch nach lautstarken Protesten des Publikums musste Trollmann zum Sieger erklärt werden.

Trollmann schlug sich nun als Boxer auf Märkten durch, weshalb ihm seine Boxlizenz entzogen wurde. Er lebte in Hannover und Berlin und heiratete 1935 Olga Frieda Blida, mit der er eine Tochter hatte, ließ sich jedoch 1938 scheiden, vermutlich um seine Frau vor Verfolgung zu schützen. 1935 kam er ins Arbeitshaus Rummelsburg in Berlin und wurde dort wegen „angeborenen Schwachsinns“ zwangssterilisiert.
1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront geschickt, wo er verwundet wurde. Nachdem die Wehrmacht 1942 nichtarische Männer vom Wehrdienst ausgeschlossen hatte, brachte die Gestapo Trollmann ins KZ Neuengamme. Da er als Boxer sehr bekannt war, zwang ihn die SS dazu, gegen Männer aus dem Wachpersonal zu kämpfen. Ein illegales Häftlingskomitee verhalf ihm zu der Verlegung in das Nebenlager Wittenberge. Doch auch dort wurde er erkannt und musste Boxkämpfe bestreiten. Ein Kapo, den er besiegt hatte, erschlug ihn aus Rache. Man erklärte seinen Tod im Jahr 1944 als Unfall. Jahre nach dem Krieg meldete sich ein ehemaliger Häftling, der den Mord an Trollmann bezeugen konnte.
Erst durch eine Buchveröffentlichung von Hans Firtzlaff, der schon als Junge ein Bewunderer Trollmanns gewesen war, erfuhr die Öffentlichkeit vom Schicksal des Boxers. Privatpersonen aus dem Bereich des Boxsports recherchierten mit Hilfe von Familienangehörigen Trollmanns. 2003 rang sich der deutsche Boxverband dazu durch, dem Boxer symbolisch nachträglich die Meisterwürde zu verleihen. In der Folge gab es zahlreiche Ehrungen für Johann Rukeli Trollmann. In Hannover wurde im Jahr 2004 eine Straße nach ihm benannt. Man verlegte Stolpersteine in Hannover und Hamburg sowie 2010 in Berlin-Kreuzberg, Fidicinstraße  2, am Ort der damaligen Bockbrauerei. In der Sporthalle der früheren Rosegger-Grundschule in der Bergmannstraße 29 wurde 2011 das Johann-Trollmann-Boxcamp eingerichtet.
Auch Theater und Film beschäftigten sich mit dem Schicksal des Boxers. Ein Wiener Theater führte zwei Stücke auf, und im Jahr 2013 hatte der Film „Gibsy“ Premiere, ein Dokudrama mit Spielszenen, Interviews und Dokumenten. Hannelore Elsner spielte die Mutter Rukelis. Der Verein Rukeli Trollmann e.V. pflegt das Andenken des Boxers und fördert junge Sportler, die aufgrund ihrer Herkunft häufig diskriminierende Erfahrungen machen. Die Tafel in der Bergmannstraße – siehe Foto – ist Ausgangspunkt für eine Stadttour, die jugendliche Rom*nja organisieren, um an den Porajmos zu erinnern, wie der Völkermord an den Roma in ihrer Sprache Romanes bezeichnet wird. Näheres ist zu erfahren unter http://www.rroma-info-centrum.de.

Text und Foto: MD

 

Frühere Folgen dieser Serie können hier nachgelesen werden:

Folge 1 - Rio Reiser - "Wenn ich König von Deutschland wär"
Folge 2 - Lilli Henoch – Sportlerin, Lehrerin, Trainerin
Folge 3 - James Hobrecht - Erfinder der Radialsysteme
Folge 4 - Ursula Goetze wurde nur 27
Folge 5 - Otto Weidt - ... Gegner des Nationalsozialismus
Folge 6 - Jurek Becker - „Ein kleines bisschen fliegen“
Folge 7 - Paul Wieczorek - Revolutionskommandeur für drei Tage

Veranstaltungen

Infoveranstaltung
Kontaktstelle PflegeEngagement Friedrichshain-Kreuzberg

Menschen wollen in der Regel selbstbestimmt und eigenständig in gewohnter Umgebung weiterleben, auch wenn die Gesundheit nachlässt. Dabei helfen die Projektkoordinatorinnen der Kontaktstelle PflegeEngagement Friedrichshain-Kreuzberg, eine von 12 Kontaktstellen in Berlin. Monika Vuong und Marlies Carbonaro entwickeln wohnortnah und passgenau kostenfreie Unterstützungs- und Entlastungsangebote für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen. Das Büro der KPE befindet sich im Selbsthilfe-Treffpunkt Friedrichshain-Kreuzberg in der Gryphiusstraße 16, 10245 Berlin. Näheres ist auf der Webseite der KPE nachzulesen.
Seit einiger Zeit wird die AG Nachbarschaftshilfe von der KPE Friedrichshain-Kreuzberg beim Aufbau einer Ehrenamtskoordination im Möckernkiez unterstützt. Das Projekt wird derzeit jeweils anlässlich eines Hausgruppenstreffens durch die Mitglieder der AG Nachbarschaftshilfe vorgestellt.
Die AG Nachbarschaftshilfe lädt nun gemeinsam mit der KPE Friedrichshain-Kreuzberg zu einem Informationsabend ein. Es wird ausreichend Möglichkeit für Diskussion und Fragen geben.
Die Veranstaltung eignet sich für Pflegende Angehörige und Angehörige von Pflegebedürftigen in Pflege-Wohngemeinschaften, Pflegebedürftige jeden Alters, allein Lebende, einsame alte Menschen, helfende Nachbar:innen im Wohnumfeld, am Ehrenamt Interessierte.
Für Fragen und Vorschläge im Vorfeld steht Carola zur Verfügung unter:  nachbarschaftshilfe@moeckernkiez-ev.de.

freundliche Carola im Rollstuhl

Carola Oestreich

Donnerstag, den 1. Dezember von 17 bis 18 Uhr im Forum

Text: Carola Oestreich; Foto: Helga Brendel

Musiknachmittag
"Es muss nicht immer Satisfaction sein"

Mann mit Gitarre, Frau mit Geige

 

Jenseits von Hitparade & Co. ist bei uns – Isa John, Violine und Dietmar John, Gitarre mit eigenen Liedern und Gedichten  ein Repertoire mit ganz persönlichen Evergreens entstanden. Darunter befinden sich auch Lieder und Gedichte aus dem "Nudeltopp" – einem Kiez in Potsdam mit besonderer Prägung.

Eintritt frei, Spende erwünscht, denn: Spende in den Hut tut gut!

Samstag, den 3. Dezember von 17 bis 18 Uhr im Forum
 
Text: Dietmar John; Foto: Jana Wilsky

Kunstbazar
Am 2. Advent im Möckernkiez

Nach der erfolgreichen Teilnahme der Künstler:innen aus dem Möckernkiez an der „Art Kreuzberg“ im September und der allgemein positiven Resonanz über unseren Kiez hinaus, laden wir zu einem Kunstbazar ein, auf dem kleinere Kunstwerke als (Weihnachts-)Geschenke gekauft werden können.

Wir freuen uns auf euch!

Sonntag, den 4. Dezember von 14 bis 18 Uhr im Forum
 
Text: Eva Zimmermann; Plakat: Natascha Bohnert

Plakat mit Pflanzenmotiven, Text: Kunstbazar am 2. Advent

Ausstellung
Ein Hund ist nie… nur ein Hund!

Mann stützt sich auf fast gleichgroße männliche Skulptur

S.N.R. Wolfe

Stuart N.R. Wolfe wurde in London geboren, dem ehemaligen „Groß Britannien“ und jetzigem „Little England“. Der universelle Künstler ist Schauspieler, Zirkusartist, Bildhauer, Maler, Designer, Physiotherapeut und Osteopath. International bekannt ist er für seine Hauptrolle in dem Film „Eine Liebe wie andere“ aus dem Jahr 1983 und für seine Figuren gegen das Vergessen, die 2006 in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück aufgestellt wurden. Er lebt und arbeitet in Berlin und Süd England. Seit dem fünften Lebensjahr reiste Wolfe innerhalb Europas, lebte einige Jahre in Indien, bereiste Afrika, Asien, Amerika, Australien und reiste in Etappen einmal ganz um den Erdball. Seit 1986 fokussiert sich Wolfe auf das Bildhauern, Malen und seine up-cycling Design Werke. Die Themen seiner Arbeit sind der Mensch, das Tier und die Natur.

https://en.wikipedia.org/wiki/Stuart_Wolfe

Die Bilder-Ausstellung ist vom 5. Dezember 2022 bis zum 8. Januar 2023 im Treffpunkt zu sehen.

Text: S.N.R. Wolfe; Foto: Matthias Hammel

Vernissage: Samstag, 10. Dezember ab 18 Uhr im Möca

Lesung
„Flucht und Weihnachten in Sibirien 1921" 

Josef Naumann wird während seiner Verbannung in Sibirien von der Roten Armee mit dem Tode bedroht. Bei minus 35 Grad flieht er mit seiner Familie im Pferdetreck zwischen den Bürgerkriegsfronten in den Süden. Auf dem Weg rasten sie bei Freunden in Irkutsk und erleben dort ungewöhnliche Weihnachten. Gestärkt und erwärmt fliehen sie weiter. Es liest Inge Ruth Marcus aus ihrem Buch „Glut im Eis“. 

Eintritt frei, Spende erwünscht, denn: Spende in den Hut tut gut!

Sonntag, 11. Dezember von 17 bis 18 Uhr im Forum

Text: Inge Ruth Marcus; Coverfoto: Imanuel Marcus

 

 

 

Buchcover Glut im Eis

Vortrag
Spürend denken, verwoben handeln

Straßenschild Hufelandstraße

 Im Prenzlauer Berg

„Spüren ist weiblich, denken ist männlich.“ „Psyche lässt sich fühlen, Körper lässt sich messen.“ Alles falsch. Spüren und denken muss zusammen gedacht werden. Ein lebendiger Körper macht das Denken über eine Psyche unnötig. Dies möchte der Hausarzt Harald Kamps in seinem Vortrag näher begründen.

Im September dieses Jahres wurde er für sein Lebenswerk von der Stiftung Allgemeinmedizin mit der Hufeland Lecture geehrt. Der Vortrag, gehalten vor 600 Allgemeinmedizinern an der Universität Greifswald, wurde auch als Artikel in der Fachzeitschrift der Allgemeinmediziner veröffentlicht – und kann vorab auf seinem Blog gelesen werden.

In dem vorweihnachtlichen Gespräch geht es auch um die Frage: was kann ich von einer guten Hausärzt:in erwarten? Es geht um das gemeinsame spürende Nachdenken über Krankheit und Gesundheit. Es geht auch um die Frage: was bedeutet verwoben handeln? Wie entstehen heilsame Resonanzerlebnisse? Auf jeden Fall leichter, wenn wir neugierig bleiben! Neugierig? - auf den

Mittwoch, 21. Dezember von 19 bis 21 Uhr im MÖCA

Text und Foto: Harald Kamps

Projektgruppe Anhalter Bahnhof/Gleis 1
Dokumentarfilme über Theresienstadt

Die Projektgruppe Anhalter Bahnhof/Gleis 1 wird zum Jahresende zwei Filme über die Gedenkstätte Theresienstadt zeigen, die im Januar 2023, wie auch die tschechische Hauptstadt Prag, Ziel einer Exkursion der Geschichtsgruppe sein wird. Beim ersten Film handelt es sich um die halbstündige Arte-Dokumentation „Theresienstadt und das Lager - Maroder Gedenkort oder lebenswerte Stadt?“, beim zweiten um eine etwa 20-minütige Dokumentation über einen 1944 im Auftrag des NS-Propagandaministeriums im Lager gedrehten Film, mit dem der Weltöffentlichkeit eine heile Welt im jüdischen Ghetto vorgegaukelt werden sollte. 

Dienstag, 27. Dezember von 18 bis 20 Uhr im Forum

Text und Foto: NP

Gedenkstein Jan Palach mit Blumen


Denkmal auf dem Prager Wenzelsplattz

Veranstaltungen im Dragoner-Areal
Kiezratschlag 

Stadtplan mit roten Pfeilen zum Kiezraum

Weg zum Kiezraum

Wer, wie, was, warum – wer nicht fragt, bleibt dumm! Schon vor zwei Jahren wurde das Grundstück der „Urbanen Mitte“ im Gleisdreieck in einem Share Deal an einen in Luxemburg registrierten Immobilienfonds verkauft.

Je nach Adressat wurden dabei unterschiedliche Verkehrswerte genannt: 11,3 Mio. €, 162 Mio. € und 204 Mio. €. Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Verkehrswerte? Wie erfolgte die Migration nach Luxemburg und warum zu diesem Zeitpunkt im Herbst 2020? Und wohin ist wie viel Geld geflossen? Darüber berichtet Matthias Bauer auf https://gleisdreieck-blog.de.

Reflexion der Kiezwoche 2022 und Ausblick 2023

Alle sind herzlich eingeladen!

Veranstalter: Kiezbündnis am Kreuzberg
https://www.kiez-am-kreuzberg.de

Donnerstag, 1.12. um 19 Uhr im Kiezraum  Dragoner-Areal, Mehringdamm 20-28 - Share Deal

Text: Allan Boyles; Bild: Kiezbündnis am Kreuzberg

Hilfe und Spenden erwünscht
Weihnachtsessen auf dem Dragoner-Areal

Die Weihnachtsfeier am 24. Dezember wird für obdachlose Menschen aus unserer Umgebung und für Leute aus unserer Nachbarschaft veranstaltet, die "in der Kälte" ohne Geld und Wärmendes sitzen. Es wird auch eine Kinderecke eingerichtet, falls Kinder mitgebracht werden. Die Feier findet im Kiezraum statt und wird veranstaltet von Sabrina Herrmann von der "Zusammenstelle" und unter anderem unterstützt vom Kiezbündnis am Kreuzberg (Veranstalter des Kiezratschlags) und der AG Kreuzberger Nachbarschaft.

Es werden Menschen gesucht, die Zeit und Lust haben, an dem Tag mitzuhelfen und/oder Geschenke zu spenden. Gebraucht werden: Handschuhe, Socken, Mützen und Schals; Pflaster und Verbandsmittel; Holz für die Feuerschale. Geldspenden erbitten wir für das Essen (ohne Spendenquittung).

Die Spenden können jeden Donnerstag zwischen 17 und 20 Uhr an dem Container zwischen dem Finanzamt und der LPG Obentrautstrasse bei Sabrina Herrmann von der "Zusammenstelle" abgegeben werden.

Schals, Handschuhe, Mützen

                                                                
 
Fragen bitte an anjakoeller@gmx.de

Text: AG Kreuzberger Nachbarschaft; Foto: Pixabay

Spendenaktion
Geschenke für geflüchtete Jugendliche

in Geschenkpapier eingepackte Kartons


Liebe Peace Train Freund:innen, liebe Nachbar:innen, liebe Schüler:innen,
die Weihnachtszeit rückt näher und wir beabsichtigen auch in diesem Jahr wieder eine Geschenke-Spendenaktion, für geflüchtete Jugendliche zu organisieren. Die Geschenke gehen an eine Jugendeinrichtung für unbegleitete, geflüchtete, minderjährige Jugendliche, die erst seit kurzem hier in Berlin angekommen sind. Dazu brauchen wir Eure Unterstützung!!!

Wir sammeln ab sofort Geschenke für ca. 50 Jugendliche im Alter zwischen 14 - 18 Jahren (Jungen und Mädchen). Jede:r sollte einen bunt bepackten Schuhkarton mit kleinen Geschenken bekommen. Diese könnten z.B. sein: Süßigkeiten, Zeichen-, Mal- und Schulmaterialien etc. - alles was Mädchen und Jungen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren mögen. Es dürfen allerdings keine selbstgemachten Dinge, wie Kekse, Plätzchen oder Kuchen sein und bitte keine Kleidung! Wenn jeder von Ihnen einen Schuhkarton packt, können wir vielen Jugendlichen eine Freude machen.


Die Päckchen können am
Samstag, den 17.Dezember 2022, von 16 - 18 Uhr
in der Jesus Christus Gemeinde, Wartenburgstraße 7, abgegeben werden.

Kulturwerkstatt für Flüchtlingskinder und Jugendliche
peace-train-berlin
info@peace-train-berlin.de

Text: Peace Train Berlin e.V.; Foto: Pixabay

 

 

Leser:innenbriefe


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Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind wir ebenso dankbar wie auch für Widerspruch zu Meinungsbeiträgen.

Wir bitten alle, die uns schreiben möchten, den Redaktionsschluss am 10. Dezember  einzuhalten.

Symbolisches Foto mit Schreibblock und Laptop

Foto: ScottGraham/unsplash

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Bannerfoto: Uli Schenck


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Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 10. Dezember 2022

Aktuell arbeiten in der Redaktion des Newsletters mit: Christa Donner (CD), Erwin Schmid (ES), Heidi Koschwitz (HK), Horst Rasch (HR), Margit Dellbrück (MD), Marianne Hoffmann (MH), Matthias F. Braun (MFB), Miri Berlin (MiBe), Norbert Peters (NP), Rüdiger Becker (RB) und Stefan Graf (SG).
 
Die Veranstaltungsorte Möca und Forum befinden sich im Treffpunkt, auf dem Kiezplatz, Möckernkiez 2, 10963 Berlin.
Der Werkraum ist in unmittelbarer Nachbarschaft vom Treffpunkt, gleich neben der Packstation.

Impressum: Möckernkiez e.V. für gemeinschaftliches, Generationen verbindendes Wohnen, ökologisch, barrierefrei und interkulturell
Möckernkiez 2  10963 Berlin   E-Mail: redaktion@moeckernkiez-ev.de