Wie steht’s mit dem Mehrgenerationenprojekt?


Interview mit Lisa Rostosky, Mutter von 2 Kindern
von Marianne Hoffmann

Wie alt sind deine Kinder und wann seid ihr eingezogen?

Das eine ist zweieinhalb Jahre, das andere fünf Monate alt, ich bin in Elternzeit. Wir wurden 2018 Mitglied in der Genossenschaft und bekamen 2020 mitten im Lockdown eine Wohnung, da war ich gerade hochschwanger. Die Geburt war am 7. November und der Einzugstermin am 1. Dezember, so nah beieinander war der Umzug ziemlich anstrengend mit dem Neugeborenen!

Wie wohnt ihr als Familie?

Unsere Wohnung im EG ist nur 69 qm groß, aber gut geschnitten, bislang geht es zu viert. Wir haben sie eingeteilt in Wohnküche, Familienzimmer, Rückzugsraum, und wir können direkt in den Garten. Wir sind allerdings am Schauen und die Chancen auf eine größere Wohnung sind für uns wohl nicht schlecht. Bislang sind es nicht so viele Familien im Möckernkiez, aber durch Nachzug werden es wohl mit der Zeit mehr werden.


Welche Vorteile bietet dir der Möckernkiez generell?

Als wir 2018 durch das Gelände gelaufen sind, fühlte es sich für mich an wie ein Dorf mitten in der Großstadt. Ich bin in einer Kleinstadt aufgewachsen, auch der Park und der Wald waren mir von da vertraut. Nur habe ich hier die Vorteile eines Dorfes, die Nähe und Überschaubarkeit, aber ohne die krassen Nachteile, die gemeinhin Dorfleben bedeutet. Und ich genieße meine Arbeit und das kulturelle Leben in der Stadt.

Wie ist für dich das Leben hier mit Kindern?

Jetzt mit dem Baby finde ich vor allem das Suppenangebot freitags im Möca sehr praktisch. Ich weiß zu schätzen – auch im Vergleich zu anderen Wohnprojekten – dass es die Gemeinschaftsräume und Aktivitäten gibt und man sich ohne Druck einbringen kann, aber nicht muss. Da gibt es bei anderen Projekten konkrete Anforderungen und Verpflichtungen. Mein Start war während Corona, da fand nichts statt. Der Lockdown selbst war mir egal, ich bin mit der Kleinen sowieso viel im Park spazieren gegangen.

Wie ist der Kontakt zu anderen Eltern im Kiez?

Es gibt persönliche Kontakte mit anderen Familien und man trifft sich in den Gärten, den Sandkästen oder auf der Kiezstraße. Und wir erwägen gerade eine Krabbelgruppe zu gründen, wir sind bis jetzt zu viert: 3 Möckernkiezler, 1 von außerhalb. Eine Krabbelgruppe mit gemeinsamem Essen wäre super.
Wenn man als Familie Anschluss sucht im Möckernkiez, sollte man definitiv den Familienverteiler im Intranet benutzen. Dort werden eigentlich alle wichtigen Infos geteilt, von verlorenen Mützen bis spontanen Aktionen. Sicherlich ist ein Emailverteiler nicht die beste Form der Informationsverbreitung, aber so ist das nun mal gewachsen.

Was wünschst du dir, was fehlt dir hier?

Dass die Kurse im Treffpunkt zu Uhrzeiten stattfinden, die für berufstätige Eltern ungünstig sind, ist schade. Und dass es für später Zugezogene keine gebündelten Infos gibt, ich brauchte lange um herauszufinden, dass ich den Außenaufzug auch benutzen kann und wie der Code dafür heißt. Oder dass es einen gemeinschaftlichen Geräteschuppen mit Zahlenschloss gibt, aus dem man sich Gartengeräte ausleihen kann.

Wäre also eine Willkommensmappe für Neue mit all diesen wichtigen Informationen gut?

Ja, da würde ich mich dran beteiligen.

Vielen Dank, liebe Lisa!