Im Jahr 2024 entstand ein Erinnerungsort in Berlin-Kreuzberg.
Er ist auf dem Gelände der Wohnanlage Möckernkiez eG.
Dort steht ein alter Weichenbock und eine Infotafel.
Sie erinnern an die Transporte von Berliner Jüdinnen und Juden.
Diese Transporte gingen von 1942 bis 1945 nach Theresienstadt.
Zweck des Ortes
Der Ort soll zum Nachdenken anregen.
Er informiert über die Geschichte.
Er lädt zur Beteiligung ein.
Der Ort zeigt die Verantwortung Berlins für die Verbrechen.
Er verbindet die Geschichte mit dem Wohngebiet.
Erinnerungsweg in Berlin
Es gibt Gedenktafeln am Anhalter Bahnhof.
Eine Kunst-Installation heißt SchriftZug.
Sie steht im Park am Gleisdreieck.
Diese Orte bilden zusammen einen Erinnerungsweg.
Der Weg erinnert an die Opfer der NS-Zeit.
Der Weichenbock
Der Weichenbock ist von der Firma Fr. Beyersmann aus dem Jahr 1927.
Die Firma arbeitete ab 1933 für das NS-Regime.
Sie half beim Aufbau der Rüstungsindustrie.
Später gehörte sie zur Firma Hoesch AG.
Diese Firma nutzte viele Zwangsarbeiter.
Die Transporte von 1942 bis 1945
Von Juni 1942 bis März 1945 fuhren 116 Züge vom Anhalter Bahnhof.
Fast 10.000 Berliner Jüdinnen und Juden wurden deportiert.
Sie fuhren ins Ghetto Theresienstadt.
Die Infotafel erklärt diesen Zusammenhang.
Viele wurden später nach Auschwitz gebracht.
Historischer Hintergrund
1933 begann die Verfolgung der jüdischen Menschen.
Viele konnten nicht aus Deutschland fliehen.
Die NS-Führung nannte die Deportationen Umsiedlungen.
Ab 1941 durften Jüdinnen und Juden nicht mehr auswandern.
Fast 50.000 wurden aus Berlin deportiert und ermordet.
Der erste Deportationszug fuhr 1941 vom Bahnhof Grunewald.
Die Berliner Gestapo richtete Sammellager ein.
Diese Lager waren in verschiedenen Stadtteilen.
Manchmal nutzte man jüdische Altenheime als Lager.
Die Menschen mussten ihren Besitz abgeben.
Der NS-Staat beschlagnahmte das Eigentum.
Er versteigerte es an andere Menschen.
Manche Nachbarn plünderten die Wohnungen vorher.
Die Stadt Berlin hatte die Kontrolle über die Wohnungen.
Die Wohnungen wurden leer gemacht und verschlossen.
Dann gab die Stadt die Wohnungen zum Wohnen frei.
Abreise der Juden
Die Juden wachten zwischen 2 und 3 Uhr morgens auf.
Sie bekamen ein einfaches Frühstück.
Das Essen machte die jüdische Gemeinde.
Um 4 Uhr verließen sie das Haus in der Großen Hamburger Straße.
Sie gingen zu Fuß zum Monbijouplatz.
Dort stand eine Straßenbahn bereit.
Um 5 Uhr 15 kamen sie am Anhalter Bahnhof an.
Sie gingen durch einen Seiteneingang zu Gleis 1.
Sie stiegen in Waggons der dritten Klasse ein.
Die Waggons hingen an einem Personenzug.
Der Zug fuhr um 6 Uhr 7 ab.
In Dresden wechselten die Waggons den Zug.
Der Zug fuhr nach Prag.
Die Strecke ging an der Elbe entlang.
Die Juden mussten in Bohusovice aussteigen.
Dort warteten SS-Personal und die tschechische Polizei.
Die Juden mussten mit ihrem Gepäck 3 Kilometer gehen.
Wer nicht gehen konnte, fuhr mit Lastwagen.
Heimeinkaufsverträge
Viele ältere Juden gaben Geld an den Staat.
Sie wollten einen Platz in einem Alten-Wohn- und Pflege-Heim bekommen.
Sie hofften, nicht in den Osten gebracht zu werden.
In Theresienstadt merkten sie, dass sie betrogen wurden.
Sie bekamen keinen Schutz vor dem Transport.
Deportation nach Theresienstadt
Etwa 140000 Männer, Frauen und Kinder kamen nach Theresienstadt.
Am Ende des Krieges kamen 13000 weitere Gefangene dazu.
Die meisten kamen aus Böhmen, Mähren und dem Deutschen Reich.
Ein Viertel der Gefangenen starb im Ghetto.
Sie starben wegen der schlechten Lebens-Bedingungen.
Mehr als 88000 wurden in Vernichtungs-Lager gebracht.
Nur 4000 Gefangene überlebten die Befreiung.