Bosnien 1886 bis 1912
Maria Wenzel ist zwölf Jahre alt, als die Drina das deutsch-protestantische Dorf Franz-Josefsfeld überschwemmt. Nach dem „Wassertag“ liegt ihr Zuhause in Trümmern. Die Mutter stirbt in Folge der Flut. Mit der Schule ist für das lernfreudige Mädchen Schluss. Arbeiten heißt es jetzt für sie, den Vater, die fünf Brüder und das Vieh versorgen.
Maria kämpft um Bildung, Freundschaft und Liebe, versucht sich aus den Fesseln von Kirche und Gesellschaft zu lösen. Sie erlebt Eintracht und Gewalt in der Ehe ebenso wie in dem multikonfessionellen Vielvölkerstaat Bosnien-Herzegowina. In der Hoffnung auf ein besseres Leben bricht sie schließlich mit Mann und Kindern nach Hamburg auf.
Es geht um Herkunft und Migration. Um ethnische und religiöse Vielfalt. Um den Kampf einer Frau für Bildung und Freiheit. Am Ende stellt sich die Frage, ob das alles wirklich Vergangenheit ist.
Seite für Seite sorgfältig recherchiert und toll erzählt: Die Geschichte einer Frau, die um ihr Recht auf Bildung und ein eigenes Leben kämpft. Vor über 100 Jahren in Bosnien-Herzegowina – das scheint weit weg und ist uns doch beklemmend nah. Selten habe ich aus einem spannenden Roman so viel gelernt.
– Irene Stratenwerth, Autorin, Journalistin, Kuratorin
Roman
ca. 350 Seiten, Hardcover, 12,5 x 21 cm, Lesebändchen
ISBN: 978-3-96258-145-9
September 2023
25 EUR
©Nicolaus Schmidt
Elisabeth Schneider, geboren in Hamburg, studierte an der FU Berlin Literatur und Politik, sie war als Redakteurin für die TAZ tätig. Sie übersetzte Jugendbücher und schrieb Kurzgeschichten, Erzählungen und Gedichte. In Hamburg gründete sie das gemeinnützige „Radio Korah“ mit, in Berlin wagte sie sich mit „Lyricals“, ihren vertonten Gedichten, auf Berliner Kleinkunstbühnen. Sie lebt in Berlin. „Nach dem Wasssertag“ ist ihr erster Roman.