Sonntagssalon am 2.3.2025 19-21 Uhr im Möca
Die gewaltvolle Kolonialisierung afrikanischer Regionen durch Deutschland hat beiderseits Spuren in den zeitgenössischen Gesellschaften hinterlassen. In einer Welt, die sich in einem atemberaubenden Wandel befindet und mit zahlreichen Herausforderungen (Klimawandel, Gewalt, Kriege usw.) konfrontiert ist, erscheint es uns – trotz der Wunden der kolonialen Vergangenheit – wichtig, einen zukunftsorientierten Dialog zu führen. In unserer Gesellschaft sehen wir neben kolonial geprägten Vorurteilen auch strukturellen Rassismus in den Beziehungen zwischen Deutschland und seinen ehemaligen Kolonien.
Ein zentrales Thema dabei ist die koloniale Aufarbeitung und Restitution: Die koloniale Vergangenheit ist ein heikles Thema, insbesondere wenn wir uns der Repatriierung und Restitution von während der Kolonialzeit geraubten Human Remains und Kulturgütern zuwenden. Seit einigen Jahren erfährt diese Thematik zunehmend mehr öffentliche Aufmerksamkeit, und es gibt einen wachsenden Druck, dass Deutschland sich dazu proaktiv verhält und mit den afrikanischen Gemeinschaften und Ländern in einen Dialog eintritt.
Es ist wichtig, sich aktiv mit der eigenen Perspektive und den damit verbundenen Vorurteilen auseinanderzusetzen. Wir arbeiten im Möckernkiez zusammen daran und möchten dazu anregen, Eure eigenen Erfahrungen damit zu thematisieren.
Thomas Fues ist Redakteur des Blogs „dekolonial-erinnern.de“ und produziert den Podcast „Decolonial Memories“
Christiane Kayser arbeitet seit 1984 aus der Demokratischen Republik Kongo, Rwanda, Kamerun und der Sahelzone mit afrikanischen Initiativen
Maike Schimanowski hat in den letzten fünf Jahren zwei Ausstellungen zum Komplex „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ am Berliner Humboldt Forum ko-kuratiert
Dr. Ohiniko Mawussé Toffa ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ethnologischen Museum Berlin. Er forscht zur deutschen Kolonialgeschichte in der ehemaligen „Musterkolonie“ Togo (1884-1919).
Organisation: Heike Jacobsen, Ingrid Fliegel, Meike von Appen