Alphorn

„Das Alphorn ist ein zumeist aus Holz gefertigtes Blasinstrument in der Form eines langen, konischen Rohrs, das am Ende wie ein Kuhhorn gebogen ist und in einen Schallbecher übergeht. Es ist vor allem im Alpenraum verbreitet.“ Aus Wikipedia.

Interview mit Christiana (aus G02) zum Alphornblasen.

Erinnert ihr euch noch an die musikalische Eröffnung unseres diesjährigen Möckernkiez-Sommerfestes? 8 Alphörner wurden auf dem Kiezplatz geblasen. Die Alphorngruppe von Christiana, die diesen Auftritt organisiert hatte, sorgte für Staunen und Begeisterung…

Christiana, wie kamst du dazu, dich für das Alphornblasen zu interessieren und seit wann spielst du aktiv?

Vor ein paar Jahren hatte ich durch Zufall auf dem Staudenmarkt im Botanischen Garten einen Auftritt des „Berliner Alphornorchesters“ erlebt, der mich begeisterte. Dann recherchierte ich im Internet dazu und letztendlich schenkte mir mein Mann einen Schnupperkurs.

Seit 2019 nehme ich Unterricht in der Musikschule Schöneberg-Tempelhof. Der Unterricht selbst ist kostenfrei, das Horn kann man für höchstens zwei Jahren mieten. Corona hatte unsere Übungsstunden zunächst unterbrochen, später kamen wir dann draußen zusammen.

Wo, wann und wie oft übst du?

Jeweils mittwochs oder freitags wird entweder in der Musikschule im Prenzlauer Berg oder in Schöneberg, in einer Schule in der Rubensstraße, geübt. Beide Gebäude haben geeignete, große, hohe Räume.

Inzwischen hat unser Ensemble eine neue Leiterin. Janni spielt zusätzlich noch Tuba und geht als Leiterin auch immer wieder sehr experimentell vor, was uns allen gut gefällt.

Zum Üben gibt es für zu Hause eine Schalldämpferkiste (= Box für das Becherhorn). Manchmal reicht auch eine Decke.

In meiner Wohnung steht das Alphorn griffbereit in seine drei Teile zerlegt auf einem selbst gebauten Ständer.

Eigentlich sollte man täglich eine Viertelstunde üben.

Hast du ein eigenes Alphorn und kannst du allgemeine Infos zu deinem Instrument geben?

Ich kaufte mein Horn bei einem Alphornbauer in Süddeutschland. Es kostete (inklusive der Transporttasche) knapp 2000 Euro.

Ein Horn hat eine Länge von 3,60 m. Es lässt sich in drei Teile (a 1.20 m) zerlegen und ist damit in seiner Tasche gut tragbar. Wir spielen F-Hörer, aber es gibt auch Schweizer Alphörner, die noch ein Zwischenstück haben, das sind G-Hörner.

Wie genau spielt man ein Alphorn und gibt es dafür Noten?

Ein Horn hat weder Klappen noch Tasten noch Grifflöcher. Es wird ausschließlich über das Mundstück gespielt. Dieses setzt man auf das Horn auf. Solche Mundstücke sind unterschiedlich im Durchmesser und jeder/jede muss ausprobieren, welches Maß für den eigenen Mund geeignet ist.

Mit dem Blasen wird die gesamte Mund- ja sogar Gesichtsmuskulatur trainiert. Die Atemtechnik ist, ähnlich wie bei Sänger_innen, entscheidend, um genug Luft zum Ausblasen zu haben.

Auch für Alphörner gibt es Noten und eigens komponierte Stücke. Ein Alphorn produziert sogenannte Naturtöne, die durch die Atemluft, den Luftdruck und die Länge des Horns erzeugt werden. Der Tonumfang der Naturtonreihe umfasst 12-16 Töne. Unter dem Basston, den ich schon beherrsche, liegen noch tiefere Töne, die schwerer zu spielen sind.

Muss ein Alphorn auch gereinigt werden?

Auch Alphörner müssen nach dem Spielen gereinigt werden.  Eine Schnur, an der ein Feudel hängt, ist das sogenannte „Reinigungs-instrument“. Für das Mundstück gibt es eine Bürste und es wird auch ausgeklopft.

Welchen Wunsch hättest du noch für deine Alphornbläserinnen -Zukunft?

Ich würde gerne noch etwas mehr üben und wünsche mir, dass meine Übungsgruppe stabil zusammenbleibt.

Für alle Interessierten hier ein Tipp von mir:

Alljährlich findet bis zum Sonnenuntergang der Walpurgisnacht in Spandau auf dem Hahneberg ein großes Konzert mit über 30 (!) Alphörnern, einem Jodelchor sowie einer Dudelsackgruppe statt. Diese Gruppen treten teilweise getrennt, aber auch gemeinsam auf. 2025 war das 16. Festival und ich kann es nur jedem empfehlen.

Danke Christiana für deine Schilderungen.

BriMo