Reinigung von „Stolpersteinen“ am 9. November 2025
“Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist”, sagt der Aktionskünstler Gunter Demnig, von dem die Idee stammt, an Opfer des Holocaust dort zu erinnern, wo sie zuletzt gewohnt haben. Aus Beton gegossen und 10 x 10 cm groß, tragen seine Kleindenkmale eine Messingtafel mit dem Hinweis “Hier wohnte…”. Bündig ins Pflaster eingelassen, damit sie keine Gefahr darstellen, sorgen sie für ein „gedankliches Stolpern“. Demnig wurde er für sein Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
Im Umfeld des Möckernkiezes liegen über 30 Stolpersteine. Sie gehören zu den mittlerweile mehr als 120.000 Exemplaren, die Demnig zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft verlegt hat. Über 700 Stolpersteine wurden bisher auch im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vor den ehemaligen Wohnungen von NS-Verfolgten in das Pflaster eingebracht. Da die Forschung zu den Opfern von NS-Verbrechen auch 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs weitergeht, ist zu erwarten, dass das Verlegen von Stolpersteinen auch künftig stattfinden wird.
Die Möckernkiez-AG „Erinnerungsort Gleis 1“ plant aus Anlass des Jahrestages der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 auch in diesem Jahr wieder die Reinigung der kleinen Denkmale in unserem Umfeld. Wer sich daran beteiligen möchte, melde sich bitte an unter nopeters@posteo.de.
Die Aktion beginnt um 9 Uhr 30 vor dem Haus Yorckstraße 60. Scheuermilch, Putzlappen, Bürsten und eine Kanne Wasser sollten mitgebracht werden.
Text und Foto: Norbert Peters
