Aktion gegen Gewalt an Frauen in der Partnerschaft

Im Möckernkiez fand am 2.12.25 eine Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt. Eine Bank neben der Zufahrt in den Möckernkiez wurde bemalt und mit der Schrift besprüht:

„Hier ist kein Platz für Gewalt an Mädchen und Frauen“ „STOP“.

Die Aktion im Möckernkiez erscheint eine sehr symbolische zu sein, Tatsache ist aber, dass fast täglich eine Frau in Deutschland aufgrund ihres Geschlechts getötet wird, nicht nur geschlagen oder verletzt, sondern getötet (https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/300890/internationaler-tag-zur-beseitigung-von-gewalt-gegen-frauen/).

Die Aktion wurde von Frauen des Möckernkiez vorbereitet (Bank bemalt), von Frauen des NHU Nachbarschaftshauses Urbanstraße wurde das Sprühen umgesetzt. Viele weitere Bänke sollen dieser folgen.

Die Bundeszentrale für Politische Bildungsarbeit schreibt zur Gewalt gegen Frauen in der Partnerschaft:

Gewalt in der Partnerschaft

Weltweit ist die Form der sogenannten häuslichen Gewalt gegen Frauen am meisten verbreitet – also zwischen Personen die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat im November 2024 das Externer Link: „Bundeslagebild 2023 – Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass in Deutschland fast jeden Tag eine Frau oder ein Mädchen Link hat Vorschau-PopupInterner Link: aufgrund ihres Geschlechts ermordet wird. In 2023 kam es zu 360 Morden an Frauen und 578 versuchten Taten. Damit sind die Zahlen erneut auf einem Höchststand. Die Täter sind in erster Linie (Ex-)Partner, oder Familienmitglieder.

Im selben Jahr haben insgesamt 180.715 Frauen häusliche Gewalt erlebt. Gleichzeitig verwies das BKA auf die hohe Dunkelziffer, da sich die Opfer häufig nicht an die Polizei wenden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 5,6 Prozent – und zu 2019 sogar um 17,1 Prozent. Innerhalb häuslicher Gewalt kommt es am häufigsten zu Partnerschaftsgewalt. 132.966 Frauen wurden 2023 von ihren Partnern oder Ex-Partnern bedroht, ihrer Freiheit beraubt, gestalkt, verletzt, sexuell genötigt, zur Prostitution gezwungen, vergewaltigt oder gar ermordet. Im gleichen Zeitraum waren auch 34.899 Männer davon betroffen. In 2023 waren somit etwa 79 Prozent der statistisch erfassten Opfer von Partnerschaftsgewalt weiblich. Die verbreitetsten Straftaten waren einfache Körperverletzung (100.848 Frauen), gefolgt von Bedrohung, Stalking und Nötigung (47.437 Frauen), gefährliche Körperverletzung (17.722 Frauen) sowie Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff (4.689 Frauen).

Häusliche Gewalt betrifft in Deutschland Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Milieus. Eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2013 betont, dass „auch Frauen in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten in einem viel höheren Maß Opfer von Gewalt [werden], als dies bislang bekannt war“. Die Gewalt trete dabei häufig in Trennungssituationen auf.

KB