Blücherplatz: Umbenen-nung in Eva-Mamlok-Platz


Termin Details


Einladung zu einer Veranstaltung zur Umbenennung des Blücherplatzes

am Donnerstag, 23. Januar 2025 von 18 – 20 Uhr

in den PopUp Saal der Amerika-Gedenkbibliothek, Blücherplatz.

Es wird informiert und diskutiert, was dafür spricht, den Blücherplatz in Eva-Mamlok-Platz umzubenennen.

Eva Mamlok war 1933 ein 14 jähriges Mädchen, Jüdin, aus Kreuzberg, als sie nach mündlicher Überlieferung am Blücherplatz am Dach des Kaufhauses gut sichtbar die Aufschrift „Nieder mit Hitler“ anbrachte.
Sie wurde verhaftet und nach ihrer Entlassung gründete sie eine Widerstandsgruppe mit anderen jungen Frauen. Sie wurde nach Riga deportiert und 1944 im KZ Stutthof ermordet.

Der Verein UpStadt e.V. schlägt nun vor, den Blücherplatz, wo ihre erste Widerstandsaktion stattfand, in Eva-Mamlok-Platz umzubenennen. Außerdem soll eine Gedenkstele aufgestellt werden, die an Eva Mamlok und ihre Mitstreiterinnen erinnert.

Die Initiative dazu entstand im August 2024, nachdem Mitglieder des Geschichts- und Lernorts Kreuzberg [GLOX] die beeindruckende Ausstellung „Gruppe Eva Mamlok – Widerstandsgeschichten“ im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum besucht hatten.

Eva Mamlok soll in Berlin, genau dort, wo sie Widerstand leistete, ganz in der Nähe ihrer Wohnung, eine späte Ehrung mit einem nach ihr benannten Platz erfahren, dem heutigen Blücherplatz. An diesem authentischen Ort sollen explizit der weibliche und der jüdische Widerstand geehrt und thematisiert werden, die im Stadtbild und in der Forschung unterrepräsentiert sind. Weiterhin folgt der Antrag zur Ehrung dem bereits 2005 gefassten Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg, Straßen und Plätze so lange nach Frauen zu benennen, bis mindestens die Hälfte aller Straßen und Plätze nach Frauen benannt ist. Umbenennungen kennzeichnen das gesellschaftliche Bedürfnis, die Erinnerungspolitik früherer Staatsführungen zu hinterfragen und Personen oder Ereignisse zu würdigen, die bisher nicht im Fokus des öffentlichen Gedächtnisses standen. Im Falle Eva Mamlok’s geht es darum, eine Persönlichkeit zu ehren, die sich nicht nur bereits als Jugendliche mutig Gewalt und Terrorherrschaft der Nazis widersetzte, sondern darüberhinaus beharrlich Widerstand organisierte.

ReferentInnen:

Alexandra Weltz-Rombach, Filmemacherin, Kuratorin und Produzentin in Berlin.

Bertram Dudschus, Vorstand des Vereins UpStadt e.V.