Eine große Delegation aus Dänemark war auf Projekte-Tour in Berlin und besuchte am Samstag Nachmittag zum Abschluss den Möckernkiez. Die BesucherInnen kommen aus dem Bau-Projekt „Urbania“ mitten in Kopenhagen, mit rund 120 Wohneinheiten wird dort ein „Urban Village“ gebaut, zwischen Autobahn und Hauptstraßen beginnt gerade der Bau einer bereits 2009 initiierten Stadt-Siedlung. Die DänInnen hatten bereits das Bauprojekt des ehemaligen Blumengroßmarktes in Kreuzberg besucht, sowie die Wohngenossenschaft Bremer Höhe im Prenzlauer Berg. Mit dem Möckernkiez besuchten sie dann ein Wohnprojekt, das sich von den beiden anderen deutlich unterscheidet, für das Kennenlernen eines breiten Spektrums von Wohn-Formen also genau das richtige Programm. Auf der Dachterrasse von G04 erhielten die BesucherInnen erstmal einen Überblick über den Möckernkiez, sowohl über die Gemeinschaftsterrasse als auch die Siedlung von Ost nach West. Was sie sahen hat ihnen gefallen, auch etwas beeindruckt zeigten sie sich. Danach erhielten die DänInnen eine Gelegenheit die nicht allen BesucherInnen des Möckernkiez gewährt wird, sie konnten eine bewohnte Wohnung anschauen, Anja (Bewohnerin aus Dänemark) zeigte ihre Wohnung und erläuterte die Stärken und Schwächen mit denen die meisten BewohnerInnen wohnen/leben (müssen). Nach einen kleinen Rundgang durch den Kiez zeigten die DänInnen sich besonders beeindruckt von der Litfasssäule auf dem Kiezplatz, hier kam es zu einem regelrechten Foto-Shooting. Bei Kaffee und Kuchen im Forum des Treffpunktes wurden dann all die Fragen diskutiert mit denen die BesucherInnen gekommen sind, es waren vor allem Fragen zum gemeinsamen Wohnen und Leben, der Partizipation und der Organisation der Möckernkiez-Gemeinschaft. Nicht alles konnte in den zwei Stunden geklärt werden, vieles ist offen geblieben, aber ein gewisses Grundverständniss des Zusammenspiels der Akteure im Möckernkiez war zu spüren. Urbania strebt im sozialen Zusammenleben eine innere Struktur der konsequenten Selbstorganisation, des Konsenses ohne Abstimmungen an (Soziokratie). Wie weit und in welchen Bereichen das in einem Möckernkiez denkbar ist, wäre eine Diskussion wert.