Lesung ‚Zara oder das Streben nach Freiheit‘ am Sonntag 24.3.24, 18:00 Uhr

Einladung zu einer Lesung mit Ursula Trüper

Zara oder das Streben nach Freiheit. Eine koloniale Familiengeschichte in Schwarz-Weiß

am Sonntag, 24. März 2024, 18 Uhr im Treffpunkt / Forum

Dieses Buch ist die Geschichte meiner Familie. Ich bin die Nachkommin einer Missionarsdynastie, die über vier Generationen im heutigen Namibia tätig war. Und ich bin die Nachkommin einer Afrikanerin, die über 200 Jahre lang in meiner Familie verschwiegen und verdrängt wurde. 1814 hatte mein Vorfahr Johann Hinrich Schmelen aus dem Kurfürstentum Hannover seine erste Taufschülerin Zara Hendrich, eine Khoekhoe aus Südafrika, geheiratet. Beide übersetzten nicht nur die vier Evangelien in Zaras Muttersprache Khoekhoegowab und legten damit die Grundlage zur Verschriftlichung und systematischen Erfassung dieser Sprache. Sie wurden auch die Stammeltern einer weitverzweigten Familie, die in späteren Generationen teils als „Weiß“, teils als „Schwarz“ und teils als „Coloured“ eingestuft wurde und so zum Spielball der rassistischen politischen und kulturellen Entwicklungen der kommenden zweihundert Jahre wurde. Die afrikanisch-deutsche Herkunft der Nachkommen wurde mal verschwiegen, mal als Makel zaghaft zugegeben, mal panisch verleugnet.
Zweihundert Jahre sind vergangen, seit der Missionar Johann Hinrich Schmelen von der Gleichheit aller Menschen träumte. Seine Nachkommen wurden dann von der Kolonialzeit und dem NS-Regime eines Besseren belehrt…

Foto: Ekko von Schwichow

Eintritt frei – Spende in den Hut tut gut!