Großer Andrang zur Stolperstein-Verlegung für Therese Heymann

Die Stolperstein-Verlegung für Therese Heymann in der Möckernkstraße 65 fand am Mittwoch, den 10. April 2024, ab 11:15 Uhr statt. Der neue Stolperstein wurde auf dem Gehweg vor dem Haus Möckernstr. 65 verlegt, hier war der letzte Wohnort für Therese Heymann. Als verfolgte Jüdin wird sie vom NS-Regime am 17.08.1942 im Alter von 69 Jahren in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Und verstirbt dort am 21.11.1943.

Therese Heymann wird am 17.01.1873 in Prag als Tochter von Markus Steiner und Maria Steiner (geb. Lustig) geboren. Im April1893 heiratet sie Albert Heymann in Frankfurt. Nach dessen Tod im Jahr 1911 zieht sie 1913 mit ihrer Tochter Else Charlotte (geb. August 1893) nach Berlin. Die Tochter überlebt die Konzentrationslager Ravensbrück und Theresienstadt und stirbt 1965 in Berlin.

Der Vater von Therese Heymann betreibt zur Zeit ihrer Geburt in Münstermaifeld (Landkreis Mayen-Koblenz) eine Druckerei und gibt eine Zeitung heraus. Er stirbt 1927 in Köln; die Mutter bereits 1907. Thereses Bruder Rudolf verstirbt 1936. Seine gesamte Familie wird 1941 nach Chelmno deportiert und dort ermordet.

Die Verlegung des Stolpersteins geschah auf Initiative einer Gruppe von Nachbarinnen und Nachbarn im Möckernkiez mit dem Nachbarschaftsverein Möckernkiez e.V., dieser unterstützte die Aktion auch finanziell.

Die Feier zur Verlegung des Stolpersteins fand leider nicht in Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig und der Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann statt.

Das Programm gestalteten dann Schülerinnen der Charlotte-Salomon-Schule (AG „Charlotte“ und der Chor mit Chorleiter), die Musikerin Isabel Neuenfeldt sowie Dagmar Heymann vom Möckernkiez als umtriebige Initiatorin. Für die AG Gleis 1 des Möckernkiez referierte Norbert Peters über die historische Dimension des Ghettos Theresienstadt und verwies auf die große Präsentation des von der AG geplanten Erinnerungsortes für die „Alterstransporte“ die vom Anhalter Bahnhof aus starteten, am 6 .Juli des Jahres: „Anhalter Bahnhof, Projekt Gleis 1. Der Ort an dem wir leben.“

Über 50 TeilnehmerInnen waren zur Stolperstein-Verlegung gekommen, ein großes Publikum für die InitiatiorInnen und auftretenden Künstlerinnen sowie die Schülerinnen der Charlotte-Salomon-Schule. An dem Tag erfolgten noch vier weitere Stolperstein-Verlegungen in Kreuzberg und Friedrichshain, wenn überall so viele interessierte TeilnehmerInnen waren wie in der Möckernstraße ist das auch ein großartiger Erfolg für den Stolperstein-Künstler Gunter Demnig.

Der Möckernkiez Verein bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten für ihr Engagement zu diesem nicht einfachen Thema und lud zum Ausklang zu einem Kaffee in den Treffpunkt des Möckernkiez.