Denkwürdige Lesung im Möckernkiez

Epilepsie und Musik, gar Trompete, das kann nicht gut gehen. Ein Anfall während eines Konzertes, das ist doch der Super-Gau für einen Musiker und für das ganze Orchester.

Kann ein Freier Musiker und Künstler mit Epilepsie leben? Kann diese Krankheit bewältigt werden? Aus seinem Leben mit der Epilepsie berichtet Wolfgang Suchner in seinem Buch „Wolfgang fällt um“ (gemeinsam mit Hans Werner Otto). Während Hans Werner Otto aus dem Buch las, spielte Wolfgang Suchner auf seiner Trompete und dem Euphorium. Beides Virtuosen, Hans Werner mit den Worten und Wolfgang auf den Instrumenten. Ein denkwürdiger Abend, weil er das Thema Epilepsie auf die Tagesordnung setzt, ein Thema das immer lieber verborgen wird. Ein denkwürdiger Abend, weil sich zwei außergewöhnliche Künstler präsentierten und von einem außergewöhnlichen Leben erzählten. Es hat lange gedauert bis Wolfgang Suchner den Weg von über 50 Anfällen im Jahr bis zur aktuellen Anfallsfreiheit gegangen war, die ketogene Diät war dabei ein Hilfsmittel. Die Lesung hat Spaß gemacht, beide zeigten einen bei diesem Thema unerwarteten Humor, die Lesung war voller Witz und die Musik überraschend jazzig, freejazzig, klasse.

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